Die Baumot Group und ihre Tochtergesellschaften mussten Insolvenz anmelden. Ziel sei nun eine Restrukturierung in Eigenverwaltung, teilte das Unternehmen mit. Den Antrag musste der Nachrüster von Dieselpartikelfiltern aufgrund seiner Zahlungsunfähigkeit stellen.
Auslöser für den Antrag seien erhebliche Umsatzeinbußen in den Kernmärkten Israel, UK, Italien und auch Deutschland aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Vor allem die neuerlichen Lockdown-Regelungen in den genannten Ländern hätten dem Unternehmen zugesetzt.
Das Coronavirus traf laut Baumot auf ein Geschäftsmodell, welches sich nach langen Entwicklungs- und Erprobungsjahren in der Markteinführung befand und als wesentlicher Baustein für die Zukunft des Unternehmens aufgebaut wurde. Baumot wollte sich nach dem Dieselskandal und drohenden Fahrverboten als einer der Anbieter von Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Dieselfahrzeuge etablieren und hatte viel Geld in die Entwicklung der Technik investiert.
Zwar waren Lösungen von Baumot vor allem für den VW-Konzern im vergangenen Jahr marktreif, doch dann kam der Lockdown. Zudem geriet die Nachrüstung angesichts der Einhaltung der Grenzwerte für Luftschadstoffe in vielen Städten aus dem Blickfeld der Dieselfahrer. Die Nachfrage hielt sich sehr in Grenzen. Im vergangenen Juli hatte sich Geschäftsführer Stefan Beinkämpen gegenüber der Automobilwoche noch zuversichtlich gezeigt. Doch bis dahin waren erst 100 Nachrüstsätze verkauft worden.
Trotz intensiver Bemühungen sei es der Gesellschaft bis heute nicht gelungen, die entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch Investoren oder staatlicher Unterstützungsfonds zu schließen.