Die Ankündigung hat in dieser Woche große Aufregung ausgelöst: Tesla will seine europäische Gigafactory im Umland von Berlin bauen. Das kommt überraschend.
Die Fabrik soll laut Unternehmenschef Elon Musk zunächst das künftige Kompakt-SUV Model Y sowie Batterien und Antriebe bauen. Es heißt, sie soll schon Ende 2021in Betrieb gehen. Berlin und Brandenburg träumen von bis zu8000 zusätzlichen Arbeitsplätzen.
Zudem will Tesla einEngineering- und Designcenterin Berlin eröffnen. Das deutsche Ingenieurswesen sei außergewöhnlich, und davon wolle man profitieren, wurde Musk zu seiner Entscheidung zitiert. Offenbar war das aber nur einer seiner Gründe.
Denn wie britischen Medienberichten zu entnehmen ist, hat sich Tesla explizit gegen eine Niederlassung in Großbritannien entschieden und sich stattdessen in Deutschland umgesehen.
Das Chaos rund um den Brexit habe den US-Hersteller abgeschreckt, berichten unter anderem "Automotive News Europe" und der "Guardian" mit Bezug auf eine Antwort, die Musk der Fachpublikation "Auto Express" gegeben hat.
"Der Brexit hat es zu riskant gemacht, die Gigafactory ins Vereinigte Königreich zu setzen", habe der Tech-Milliardär gesagt. Vor dem Brexit-Referendum vor dreieinhalb Jahren soll Großbritannien als einer seiner bevorzugten Standorte gegolten haben.
Tesla ist nicht allein mit dieser Zurückhaltung. Auch andere Automobilhersteller haben Investitionen in dem Land bereits zurückgefahren oder entsprechende Schritte angekündigt – je nach Ausgestaltung des Austritts aus der Europäischen Union.
So hatte etwa Nissan mitgeteilt, im Falle eines ungeregelten Austritts dieProduktion des neuen Qashqai doch nicht wie geplant an das Werk im nordenglischen Sunderlandzu vergeben. Die britische Opel-Schwester Vauxhall befürchtet aus demselben Grund, aus der geplanten Zusammenführung ihres Mutterkonzerns PSA mit Fiat Chrysler Automobiles als großer Verlierer hervorzugehen. (mer)
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