Musk dämpft Erwartungen vor "Battery Day"

Seit Monaten wird spekuliert, was Tesla-Chef Elon Musk am heutigen "Battery Day" alles verkünden könnte. Jetzt hat er einen Tag vorher auf Twitter die Erwartungen gedämpft.

Dienstag, 22. September 2020, 12.50 Uhr

Tesla-Chef Elon Musk hat offenbar auf Twitter versucht, die hohen Erwartungen an den am heutigen Dienstag stattfindenden "Battery Day" zu dämpfen. Die Veranstaltung war schon 2019 angekündigt worden und wurde bereits mehrere Male verschoben. Nun findet der Battery Day am Tag von Teslas Hauptversammlung statt. Es wird seit Monaten spekuliert, was Musk alles verkünden könnte.

"Es betrifft die langfristige Produktion, insbesondere Semi, Cybertruck und Roadster. Was wir verkünden, wird nicht vor 2022 in großer Stückzahl gefertigt werden", schrieb Musk am Montag auf Twitter. Zudem plane Tesla nicht weniger, sondern mehr Batteriezellen bei Panasonic, LG Chem, CATL und möglicherweise weiteren Herstellern zu einzukaufen. Ein beträchtlicher Mangel an Batteriezellen im Jahr 2022 und danach sei absehbar, wenn Tesla nicht selbst aktiv werde.

Es wird vermutet, dass Tesla am Dienstag Fortschritte bei der Batterietechnik bekannt geben wird, die den technologischen Vorsprung des kalifornischen E-Autobauers weiter vergrößern könnten. Spekuliert wird vor allem über die sogenannte "Eine-Million-Meilen-Batterie". Es handelt sich dabei um eine besonders günstige Batterietechnik, die Elektroautos konkurrenzfähig mit herkömmlichen Benzinern machen soll, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider Mitte Mai berichtete. Die neuen Akkus, die auf eine Lebensdauer von einer Million Meilen ausgelegt seien, wolle Tesla noch im Laufe dieses oder Anfang nächsten Jahres zunächst in China in seinem Model 3 verbauen. Die Technologie sei gemeinsam mit dem chinesischen Batteriehersteller CATL entwickelt worden und soll ohne das teure Schwermetall Kobalt auskommen.

We intend to increase, not reduce battery cell purchases from Panasonic, LG & CATL (possibly other partners too). However, even with our cell suppliers going at maximum speed, we still foresee significant shortages in 2022 & beyond unless we also take action ourselves.
— Elon Musk (@elonmusk) September 21, 2020

Spekulationen gibt es auch um die Energiedichte von Teslas Batterien. Musk hatte Ende August auf Twitter angekündigt, dass eine Batterie mit 400 Wattstunden pro Kilogramm "nicht weit entfernt" sei. Sie könnte wahrscheinlich in drei bis vier Jahren realisiert werden. Damit sei eine Massenproduktion gemeint, keine Batterie, die nur im Labor erprobt werde, unterstrich der Tesla-Chef. Zum Vergleich: Die momentan im Model 3 verbaute Batterie hat eine Energiedichte von 260 Wattstunden pro Kilogramm. (os)

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