Teslas Zeitplan für den Bau der neuen Fabrik in Grünheide bei Berlin klang zunächst ziemlich ambitioniert. Schon ab 2021 sollen dort die ersten Autos vom Band laufen. Tesla drückt aufs Tempo, rodet auf eigenes Risiko schon mal den Wald und beginnt mit dem Fundament, obwohl noch keine endgültige Baugenehmigung vorliegt. Politiker und Ökonomen sind begeistert und erhoffen sich eine Signalwirkung für andere Bauprojekte.
Die deutsche Bürokratie ist berüchtigt für ihre geringe Geschwindigkeit, hinzu kommen die zahlreichen Möglichkeiten von Interessenvertretern, etwa Umweltschützern, Bauvorhaben zu verzögern oder ganz zu verhindern. In den vergangenen Jahren gab es mit der Elbphilharmonie, dem Hauptstadt-Flughafen BER und dem Bahnhof Stuttgart 21 gleich mehrere Projekte, die nicht so liefen wie geplant.
Umso erstaunlicher ist der rasche Fortschritt bei Tesla. Vorstandschef Elon Musk ist offenbar sehr zufrieden. "Dankeschön Brandenburg & Grünheide", twitterte er auf Deutsch. Sollte die endgültige Baugenehmigung tatsächlich im November 2020 erteilt werden, also innerhalb von zwölf Monaten, wäre das ungewöhnlich schnell.
Tesla hat erst im vergangenen Jahr innerhalb eines Jahres ein Werk in China gebaut und plant ein weiteres in Texas. Der Elektroauto-Hersteller kommt mit der Produktion seiner Fahrzeuge kaum nach, vor allem die vergleichsweise günstigen Model 3 und Model Y sind begehrt.
Dankeschön Brandenburg & Grünheide!
— Elon Musk (@elonmusk) August 19, 2020
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