Mobile.de knackt 20.000 Euro

Berlin. Rekordpreise bei Mobile.de: Erstmals seit das Berliner Unternehmen sein Autobarometer erhebt, hat der durchschnittliche Gebrauchtwagenpreis im Angebot der Börse 20.000 Euro überschritten. Von Juni auf Juli ging es um 1,1 Prozent nach oben auf jetzt 20.201. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich damit ein Plus von 4,1 Prozent. Zum Juli 2013 sind es sogar 10,0 Prozent.

"Das Konsumklima ist ausgezeichnet", sagt Torsten Wesche, Leiter des Händlervertriebs bei Mobile.de. "Autosuchende sind in diesem Jahr weit weniger auf eine bestimmte Pkw-Gruppe festgelegt, als in den Vorjahren. Dies manifestiert sich insbesondere in der Bereitschaft, mehr Geld beim Autokauf in die Hand zu nehmen."

Der anhaltenden Höhenflug des Durchschnittspreises, in den Autos bis maximal zehn Jahre und 200.000 Kilometer eingehen, liegt auch in der Verschiebung des Angebots hin zu jüngeren Fahrzeugen begründet. Die Zahl der Fahrzeuge bis zwölf Monate stieg gegenüber dem Juni um 3,7, gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,2 Prozent. Insgesamt machen die Jahreswagen damit 21,3 Prozent des Angebots aus. Ihr Einfluss auf den Durchschnittspreis ist, weil sie teurer sind, noch höher und liegt bei fast einem Drittel. Auch das Durchschnittsalter ist mit aktuell 44 Monaten geringer.

Die höheren Preise schreckten potenzielle Käufer allerdings nicht ab. Die Standtage lagen mit 78,1 im Schnitt 5,7 Prozent unter dem Vor- und 10,0 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Sie waren damit so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr. In der oberen Mittelklasse, bei Vans, Geländewagen und SUV wurden sogar Rekordtiefstände gemessen.

"Die aktuelle Entwicklung jedenfalls spricht für einen anhaltenden hohen Nachfragedruck der auch zum Abverkauf führt", sagt Wesche. Am schnellsten fanden Modelle der Oberen Mittelklasse einen neuen Besitzer – sie wiesen mit durchschnittlich 69,0 Tagen die geringsten Standzeiten auf. Noch am längsten warteten Pkw der Oberklasse mit 91,8 Tagen auf einen neuen Halter.

Zur Entwicklung der Gebrauchtwagenpreise gibt es verschiedene Barometer, die teils sehr unterschiedliche Ergebnisse liefern. So liegen die Durschnittswerte bei AutoScout24 derzeit unter dem Vorjahr, was auch daran liegt, dass sich das Angebot bei der Münchner Plattform im ersten Halbjahr in die andere Richtung verschoben hat. Beim Verbands der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) stellte man dagegen zuletzt eine leichte Erholung nach eineinhalbjähriger Talfahrt fest.