Der Zulieferer Mitec Automotive hat heute beim Amtsgericht Meiningen Insolvenzantrag gestellt - wenige Tage nach einem negativen Entscheid im Rechtsstreit mit Ford über Schadenersatzansprüche in Millionenhöhe. Das Unternehmen mit Sitz in Eisenach und knapp 1000 Mitarbeitern soll nun in Eigenverwaltung geführt werden. Der Betrieb soll weiterlaufen.
Der Zulieferer mit Sitz in Eisenach kämpft seit geraumer Zeit mit sinkenden Absatzmengen bei allen Hauptkunden. Schon zu Jahresbeginn hatte der Hersteller von Autoantriebsteilen angekündigt, 160 Mitarbeitern betriebsbedingt zu kündigen, um auf die erwarteten Veränderungen durch einen steigenden Anteil von E-Fahrzeugen zu reagieren.
In den vergangenen Wochen kamen weitere signifikante Kürzungen der Abnahmevolumina der wichtigsten Kunden hinzu, so eine Sprecherin am Donnerstag.
Dass am vergangenen Donnerstag (22. November) das Landgericht Meiningen eine seit Jahren im Raum stehende Schadenersatzforderung der Mitec gegenüber dem Ford-Konzern nach Angaben von Mitec "überraschend" verneinte, war nach Sprecherin der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe.
Mitec wirft dem US-Autobauer Ford vor, Zeichnungen und Daten zu einem Mitec-Teil an einen Konkurrenten weitergeben zu haben und forderte deshalb zuletzt eigenen Aussagen zufolge einen Eurobetrag in dreistelliger Millionenhöhe als Schadenersatz.Das Unternehmen hatte bereits Berufung gegen das Urteil angekündigt.