Wer ein Profil auf LinkedIn hat, will sich vor allem auf kurzem Weg mit seinen Geschäftskontakten vernetzen. Ob Dieter Zetsche deshalb jetzt auch bei LinkedIn ist? Wohl nicht, denn mit vielen seiner CEO-Kollegen könnte er sich auf dieser Plattform gar nicht austauschen: Bis auf einzelne Ausnahmen wie Karl-Thomas Neumann (Opel), Mary Barra (GM) oder Carlos Ghosn (Renault) ist nämlich kein Hersteller- oder Zulieferer-Chef auf der Plattform vertreten.
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman gehören soziale Netzwerke wie LinkedIn aber auch Twitter oder Xing nicht unbedingt zu den Plattformen, auf denen Dax-Vorstände gern von sich reden machen: 66 Prozent der 195 Dax-Vorstände sind hier nämlich gar nicht präsent.
Zetsche wagt es aber jetzt und kommt als Influencer auf der Plattform daher. Da erfährt man, dass er in Karlsruhe Elektrotechnik studiert und in Paderborn promoviert hat – und kann Artikel von ihm lesen. Bislang gibt es nur einen ersten Wurf: Warum 3D-Karten die Zukunft des autonomen Fahrens sind. Noch hat er auch erst 1663 Follower – aber auch die werden sicher bald in die Höhe schnellen. Klar wird jedem sein, dass Zetsche die Zeilen nicht selbst verfasst. Aber es suggeriert Nähe, wenn ein Post von Dr. Z. in der eigenen Timeline auftaucht. Nähe, die so nur soziale Netzwerke suggerieren können.
Von den aktuell über 400 Millionen registrierten Nutzern gehören weniger als 500 ausgewählte Manager zu denjenigen, die von LinkedIn als Influencer ausgewählt werden. Sie gelten als führende Kräfte ihrer jeweiligen Branche. Andere Influencer auf LinkedIn sind Richard Branson, Bill Gates, oder Arianna Huffington.
Lesen Sie auch:
Großer Rauswurf: Bei PSA-Deutschland müssen drei Top-Manager gehen
Starkes erstes Quartal: Sieben Gründe, warum Mercedes derzeit uneinholbar ist
Arbeitgeberbewertungsportal: VW steht bei eigenen Mitarbeitern hoch im Kurs