Innerhalb der Bundesregierung gibt es offenbar Streit darüber, wann Neuwagen mit einem grünen Label für besonders gute Energieeffizienz markiert werden sollen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" mit Bezug auf einen Brief des Bundesumweltministeriums an das Wirtschaftsministerium, welcher der Zeitung sowie WDR und NDR vorliegt.
Demnach wirft Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth dem Wirtschaftsministerium in dem Schreiben vor, es wolle mit allzu großzügig verteilten grünen CO2-Labels "möglichst viele verbrennungsmotorische Volumenmodelle (...) fördern". Das habe mit seriöser Kundeninformation nichts zu tun und lasse sich nicht mit den EU-Klimazielen vereinbaren.
"Verbraucherinformationen derart einseitig auf Industriebelange auszurichten, schadet auch der Glaubwürdigkeit der Politik und Kennzeichnungen zur Verbraucherinformation insgesamt", zitiert das Blatt weiter aus dem Brief. Hinter alldem stehe die geplante Neufassung der Verbrauchskennzeichnung nach dem neuen Abgasprüfzyklus, der den realen Verbrauch anzeigt und nicht wie zuvor die Emissionen im Labor. Das hat Einfluss auf die Höhe der Kfz-Steuer und ist für Käufer auch deshalb hoch relevant.