Minis und SUVs erzielen die höchsten Zuwächse

Oberhausen. Die gesamten deutschen Pkw-Neuzulassungen stiegen im Dezember um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den KBA-Segmenten gab es einige überraschende Ergebnisse.

Das Mini-Segment konnte sein Vorjahresergebnis um 26,2 Prozent Prozent steigern und erreichte einen Marktanteil von über neun Prozent. Unerwartet kam der Hyundai I10 mit plus 130 Prozent hinter dem VW Up (plus 32 Prozent) auf Platz zwei. Auf Rang drei lag der Fiat 500 mit plus 13 Prozent. Bei allen drei Modellen war der Anteil der gewerblichen Zulassungen höher als im bisherigen Jahresverlauf: Beim VW Up waren es 67 Prozent, der Hyundai I10 kann auf 75 Prozent und beim Fiat 500 waren es 82 Prozent. Im Gesamtjahr 2015 lag der gewerbliche Anteil des Mini-Segments bei knapp 64 Prozent.

Der neue Opel Karl entwickelt sich weiterhin recht erfolgreich: Er erreichte vergangenen Monat über sieben Prozent Segmentanteil, was aber zu Lasten des Opel Adam ging, der 32 Prozent verlor. Dennoch behauptete sich der Adam in der Jahreswertung hinter VW Up und Fiat 500 auf Platz drei, allerdings nur 97 Neuzulassungen vor dem Smart ForTwo.

Die Kleinwagen konnten ihr Vorjahresergebnis im Dezember um knapp elf Prozent übertreffen. Alle drei erstplatzierten Modelle verbuchten zweistellige Zuwächse. Der Segmentführer VW Polo konnte sich sogar um fast 49 Prozent steigern. Auf den Plätzen zwei und drei sowohl im Dezember als auch im Gesamtjahr liegen Opel Corsa und Ford Fiesta. Dem Skoda Fabia gelang es trotz eines Plus von 34 Prozent im Dezember nicht, den Ford Fiesta in der Jahreswertung von Platz drei zu verdrängen. Nach zwölf Monaten fehlten 409 Neuzulassungen. Ebenso wie im Mini-Segment war der Anteil der gewerblichen Zulassungen im Kleinwagen-Segment im Dezember höher als im gesamten Jahresverlauf.

Segmentführer VW Golf verlor im Dezember über zehn Prozent. Dies konnte zwar durch die Gewinne der zweit- und drittplatzierten Modelle BMW Einser (plus 19 Prozent) und Opel Astra (plus 61 Prozent) kompensiert werden, aber das Gesamtsegment wuchs mit einem Prozent deutlich geringer als der Gesamtmarkt. Im vergangenen Jahr wuchs das stärkste Segment in etwa ebenso dynamisch wie der Gesamtmarkt. Unangefochten auf Platz eins liegt der VW Golf mit 32 Prozent Segmentanteil, gefolgt vom Skoda Octavia. Mit nur 49 Neuzulassungen Rückstand kam der Audi A3 auf den dritten Platz.

Das Mittelklassensegment entwickelte sich sowohl im Dezember mit plus 12,5 Prozent als auch nach zwölf Monaten mit plus elf Prozent deutlich besser als der Gesamtmarkt. Die ersten drei Plätze im vergangenen Monat belegten VW Passat, Mercedes C-Klasse und BMW Dreier. Von diesen drei Modellen hatte im Dezember der Passat mit plus 30 Prozent das größte Wachstum. Der BMW Dreier kam auf plus ein Prozent und die C-Klasse verlor 22 Prozent.

In der Oberklasse haben die deutschen Premium-Marken mit über 95 Prozent Segmentanteil die absolute Dominanz. Im Dezember verlor die E-Klasse von Mercedes fast 27 Prozent und der BMW Fünfer gut 12 Prozent. Dies konnte durch die Zuwächse des Audi A6 (plus 14 Prozent) nicht kompensiert werden: Das Segment lag insgesamt knapp neun Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Bilanz des Gesamtjahres fällt mit minus 6,6 Prozent allerdings nicht ganz so negativ aus.

Mit plus 1,2 Prozent fiel das Ergebnis für die Sportwagen im Vergleich zum Gesamtjahr bescheiden aus: Hier legten sie um über zwölf Prozent zu. Im Dezember behauptete sich der Porsche 911 erneut vor dem Audi TT als Segmentführer. Nach zwölf Monaten liegt der Audi TT allerdings auf Platz eins, mit einem Vorsprung von nur 110 Neuzulassungen.

Die Vans setzten auch zum Jahresende ihre negative Entwicklung fort und weisen für das Gesamtjahr mit minus 9,3 Prozent den größten Rückgang aller KBA-Segmente auf. Dies ist eine Entwicklung, die sich schon seit längerem abzeichnet und die Minivans etwas stärker betrifft als die Großraum-Vans.

Eindeutige Gewinner des Jahres 2015 sind die SUVs. Mit plus 15,2 Prozent erreichen sie das größte Wachstum aller Segmente. Auch im vergangenen Monat konnten sie um 26 Prozent wachsen und erreichten 11,6 Prozent Marktanteil. Dies ist der höchste Marktanteil der jemals bei diesem Segment beobachtet wurde. Wie stark umkämpft dieses Segment ist, zeigen die häufigen Wechsel der Segmentführer: Platz eins belegte im Dezember wieder der Ford Kuga vor dem Opel Mokka und dem überraschend starken BMW X1, der um fast 70 Prozent zulegte. Dabei verzeichnete dieses Modell einen unüblich hohen Privatkundenanteil von 58,5 Prozent. Der Segmentdurchschnitt lag vergangenen Monat bei etwas über 44 Prozent. In der Gesamtjahreswertung belegt der Opel Mokka Platz eins, vor dem Ford Kuga und dem Nissan Qashqai.

Auch die größeren Geländewagen konnten im Dezember ein deutliches Wachstum von über acht Prozent verbuchen. Segmentführer VW Tiguan kam auf ein Plus von 17,5 Prozent und führt auch die Gesamtjahresstatistik souverän an. Auf die Plätze zwei und drei liegen die Audi-Modelle Q5 und Q3. Dieses Segment befindet sich ebenso wie die SUVs auf einem sehr robusten Wachstumspfad und erzielte im Gesamtjahresvergleich elf Prozent mehr Zulassungen.

Im Gesamtjahr stiegen die Dieselzulassungen mit plus 5,9 Prozent etwas stärker als der Gesamtmarkt und erreichten einen Marktanteil von 48 Prozent. Im Dezember lagen sie allerdings mit plus 4,7 Prozent leicht darunter. Ein Grund dafür ist sicherlich das starke Abschneiden der kleineren Segmente in denen der Diesel nicht so häufig vertreten ist. Bei allen sechs volumenstarken deutschen Herstellern - nicht nur bei VW oder Audi - entwickelten sich die Diesel-Pkw schlechter als die jeweilige gesamte Marke.

Den höchsten Diesel-Anteil in 2015 wies BMW mit 70 Prozent auf, gefolgt von Audi (68 Prozent), Mercedes (59 Prozent) und VW (54 Prozent). Bei Ford und Opel vielen die Dieselanteile mit 46 Prozent beziehungsweise 29 Prozent unterdurchschnittlich aus.