Die Dachgesellschaft Porsche SE als Haupteigentümer des VW-Konzerns hat im ersten Halbjahr wegen des schwächelnden Autogeschäfts erwartungsgemäß einen Verlust eingefahren. Das Konzernergebnis nach Steuern lag in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 bei minus 329 Millionen Euro – nach plus 2,38 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Das Ergebnis bildet in erster Linie den Verlauf des Geschäfts im VW-Konzern nach, der im ersten Halbjahr vor Steuern einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro vermeldete. Dies wirkt sich auch auf die Dividende der Porsche-SE-Aktionäre aus. Sie soll auf 2,21 Euro je Vorzugsaktie und 2,20 Euro je Stammaktie sinken. Ursprünglich war eine Dividende von 3,11 Euro je Vorzugsaktie und von 3,104 Euro je Stammaktie vorgesehen. Die Hauptversammlung ist am 2. Oktober.
Neben dem VW-Konzern, an dem die Porsche SE mittlerweile 53,3 Prozent der Anteile hält, hat die Dachgesellschaft über die Jahre vor allem in kleinere Mobilitätsdienstleister investiert. Im Segment "Intelligent Transport Systems" (ITS), zu dem etwa die Karlsruher PTV Group für Verkehrsplanung gehört, sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Millionen auf 50 Millionen Euro.
Unterm Strich blieb ein Verlust von 11 Millionen Euro, im Vorjahr waren es minus 4 Millionen Euro. Dies sei auf geringere sonstige betriebliche Erträge sowie gestiegene Personalkosten zurückzuführen, teilte die Porsche SE mit. Mit Christian U. Haas hatte die Porsche SE im vergangenen Oktober einen neuen Vorstandschef bei der PTV Group installiert.
Weil die Beteiligungen außerhalb des VW-Konzerns bisher nur von wenig Erfolg gekrönt waren, hatte es auch innerhalb des Vorstands der Porsche SE einen Wechsel gegeben. So übernahm Anfang Juli Porsche-Finanzchef Lutz Meschke den Posten von Philipp von Hagen. Meschke soll die Beteiligungen nun in die Erfolgsspur führen und weitere Beteiligungen für die Porsche SE einfädeln.
Eine Prognose für das Gesamtjahr wollte die Porsche SE angesichts der anhaltenden Unsicherheiten wegen der Corona-Krise nicht abgeben. Man erwarte aber für das Geschäftsjahr 2020 ein positives Konzernergebnis nach Steuern.
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