Der Zulieferer Michelin will bis 2023 alle seine neuen Pkw-Reifen vernetzen. Dafür sorgt ein im Reifen einvulkanisierter RFID-Chip (Radio Frequency Identification). "Wir arbeiten derzeit mit Automobilherstellern an der Entwicklung von Algorithmen", erklärt Michael Ewert, Vice President Global Sales Original Equipment bei Michelin. "Da die RFID-Technik diese genaue Reifenidentifikation sicherstellt, ist es zukünftig vorstellbar, dass Autofahrer neben ihrer Tankanzeige eine Reifen-Zustandsanzeige sehen." Diese Zustandsüberwachung werde insbesondere bei zunehmend automatisiert fahrenden Fahrzeugen immer wichtiger.
Bereits seit Mitte 2019 liefert Michelin Teile seiner Pkw-Pneus mit Chips aus. "Vernetzte Reifen machen viele neue Geschäftsmodelle möglich und können zudem die Sicherheit beim Autofahren nochmals steigern", ergänzt Ewert. Dank der genauen Reifenidentifikation ermöglichen RFID-Chips beispielsweise zukünftig dem ESP-System, sich der jeweiligen Reifencharakteristik anzupassen. Konkret heißt das: Ein Winterreifen besitzt andere Bremseigenschaften als ein Sommerreifen – diese Charakteristiken können Einfluss auf das Fahrassistenzsystem haben, das durch gezieltes Bremsen ein Schleudern des Fahrzeugs zu verhindern versucht und so die Kontrolle über das Fahrzeug sichert.