Darf man dem Instagram-Beitrag des russischen Gouverneurs glauben, soll in zwei Jahren im Industriepark „Essipowo“ in der Region Solnetschnogorsk, einer Vorstadt Moskaus, ein Werk für Mercedes Pkw entstehen.
Immer wieder wurde über Pläne der Schwaben, ein Werk in Russland zu errichten spekuliert, nun soll es offenbar auf die Zielgerade gehen. Auch der russische TV-Sender "360" berichtete über den Vertrag. Das Werk solle demnach 300 Millionen Euro kosten und ab 2019 zwischen 25.000 und 30.000 Mercedes produzieren. Der Sender bezog sich auf den Chef des russischen Ministeriums für Industrie und Handel, Denis Manturow, der bereits im November über die Pläne berichtet hatte. Sobald die Serienproduktion startet, können fünf PKW-Modelle der Serien S, E, ML, GL und A hergestellt werden.
Daimler ließ aktuell wissen, es gebe noch kein endgültiges Papier. "Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie überprüfen wir kontinuierlich, ob unser Produktionsnetzwerk die Absatzmärkte optimal bedient – das gilt auch für Russland. Hierzu sind wir mit den russischen Behörden über die Rahmenbedingungen für eine lokale Pkw-Produktion in Verhandlungen. Die zuständigen Gremien der Daimler AG sind eingebunden. Bisher gibt es noch keinen finalen Abschluss", so Daimler auf Anfrage der Automobilwoche.
Bisher fertigen die Stuttgarter Sprinter in Nischni Nowgorod gemeinsam mit dem russischen Hersteller GAZ sowie LKW in Nabereschnyje Tschelny. Im neuen Werk gehe es hauptsächlich um SUV-Geländewagen, sagte Industrieminister Manturow im November. Der russische Lastwagenhersteller Kamaz soll als Produktionspartner den Vertrag mitunterzeichnet haben, hieß es. Die Verkäufe von Personenwagen von Mercedes-Benz in Russland sind im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf 37.000 Fahrzeuge geschrumpft.
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