Mit dem Aufbau einer flexiblen Batterieproduktion kommt ein komplett neues Produkt an den Standort Untertürkheim. Insgesamt werden mit der Vereinbarung über 250 neue Stellen im Produktionsbereich der E-Mobilität geschaffen.
Künftig wird zum Beispiel das Fahrzeugwerk Sindelfingen mit Batterien für Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ aus dem Werk Untertürkheim beliefert. Damit plant Daimler nach zwei Werken in Kamenz und einem in Peking bereits die vierte Batteriefabrik im globalen Batterieproduktionsverbund. Die Batterieproduktion wird im Untertürkheimer Werkteil Brühl angesiedelt.
Frank Deiß, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim und Leiter Produktion Powertrain Mercedes-Benz Cars: „Wir haben nach intensiven Diskussionen gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung getroffen, die den Standort Untertürkheim auf eine wettbewerbsfähige Basis stellt und wir schreiten gleichzeitig in Richtung Elektromobilität voran. Das ist für die Beschäftigten und die Region eine hervorragende Nachricht. Die Produkte unseres Standorts sind künftig in jedem Elektrofahrzeug von Mercedes-Benz vertreten. Der Wandel des Traditionswerks Untertürkheim im Neckartal ist damit eingeleitet".
Werkleitung und Betriebsrat haben weiterhin vereinbart, dass künftig am Standort Untertürkheim die Antriebsmodule für Elektrofahrzeuge von der Kompakt- bis zur Ober- und Luxus-Klasse der Produkt- und Technologiemarke EQ montiert werden. Konventionelle Achsen werden weiterhin in steigender Stückzahl produziert.Sowohl bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren als auch bei künftigen Elektrofahrzeugen profitiert Untertürkheim von der bereits vorhandenen Leichtbau-Kompetenz für Achsen und Fahrzeugstrukturteile. Zur Bündelung der Kompetenzen im Bereich der batterieelektrischen Fahrzeuge wird Untertürkheim ein „Projekthaus eATS“ einrichten, um Know-how für die nächste Generation eines elektrischen Antriebssystems (elektrisches Antriebssystem - eATS) aufzubauen. Das soll zu einer noch engeren Verzahnung von Entwicklung und Produktion führen.
Das in einer ersten Verhandlungsstufe vereinbarte „E-Technikum“ im Werkteil Mettingen soll weiter ausgebaut und vergrößert werden. Damit bekommt der Standort Untertürkeim ein Kompetenzzentrum, in dem künftig Prototypen für den elektrischen Antrieb aufgebaut werden. Die aktuelle Vereinbarung basiert auf dem Zukunftsbild aus dem Jahr 2015 und definiert die weiteren Entwicklungsschritte. Dieses umfasst nach wie vor die Produktion hocheffizienter konventioneller Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybridantriebe in steigender Stückzahl. Seitdem verantwortet der Standort Untertürkheim außerdem die Montage von Brennstoffzellen-Systemen.Mit der neuen Betriebsvereinbarung kommt in Untertürkheim zur Brennstoffzellensystemmontage die Stackproduktion für die Brennstoffzelle hinzu. In den nächsten Jahren werden, wie mit dem Zukunftsbild 2015 vereinbart, weiterhin mehrere Milliarden Euro in die Weiterentwicklung des Standorts Untertürkheim fließen.
Bis 2025 soll der Anteil an rein-elektrischen Fahrzeugen am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent ausmachen. (ree)Lesen Sie auch:
Daimler-Chef Zetsche sieht bei Diesel-Umrüstungskosten Hersteller in der Pflicht