Mercedes wächst langsamer

Seit 55 Monaten verkauft Mercedes mehr Fahrzeuge als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist auch im September nicht anders gewesen. Mit einem Absatz von 220.894 Autos verzeichnete die Marke mit dem Stern ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr – der niedrigste Zuwachs in diesem Jahr. Seit Jahresbeginn beträgt das Wachstum aber immer noch satte 11,7 Prozent auf 1.717.300 Einheiten. Doch schon im August war die Dynamik mit plus neun Prozent etwas erlahmt. Dieser Trend hat sich im September fortgesetzt.

Der Grund dafür liegt hauptsächlich in China. Dort ist das Wachstum mit elf Prozent auf51.127 Einheiten im September zwar immer noch beachtlich. Doch zuvor lag das Plus regelmäßig bei rund einem Drittel. Hier macht sich offenbar bemerkbar, dass die E-Klasse, die für den Wachstumsschub Ende vergangenen Jahres maßgeblich verantwortlich war, nun doch schon seit einem Jahr auf dem Markt ist. Mit 442.899 verkauften Autos seit Jahresbeginn (plus 29,9 Prozent) ist das Reich der Mitte dennoch der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt. Mehr als jedes dritte Auto geht inzwischen in die Region Asien/Pazifik.

Auch im deutschen Markt taucht – völlig ungewohnt – ein Minuszeichen auf. 27.356 verkaufte Autos bedeuten ein Rückgang von einem Prozent. Aufs Jahr gesehen bleibt aber ein Zuwachs von 5,7 Prozent auf 230.980. Eine Daimler-Sprecherin verweist darauf, dass der September einen Arbeitstag weniger hatte und man nach wie vor die zulassungsstärkste Premiummarke sei. Mit den attraktiven Dieselprämien mancher Mitbewerber habe der Rückgang nichts zu tun. Auch in den USA bleibt das Geschäft schwierig. Im September sank der Absatz um 1,7 Prozent auf 29.008 Einheiten. Mit 242.250 waren es in den ersten neun Monaten 2,8 Prozent weniger. Eine sichere Bank bleibt Europa. Dort kletterten die Verkäufe um 2,3 Prozent erstmals über die Marke von 100.000. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus bei einem Absatz von 722.972 Einheiten acht Prozent.

Stark gefragt sind bei Mercedes nach wie vor die kleineren SUV von GLA bis GLC, während GLE und GLS vor dem Generationenwechsel stehen. Auch die E-Klasse konnte als Limousine und Kombi deutlich zulegen. Im zweiten Verkaufsjahr der neuen Generation Smart hat das Interesse der Kunden dagegen nachgelassen. 12.761 verkaufte Zwei- und Viersitzer im September bedeuten ein Minus von 8,8 Prozent. Mit 100.614 verkauften Kleinstwagen und minus 4,8 Prozent fällt der Rückgang aufs Jahr gesehen etwas geringer aus. Von 2020 an soll Smart nur noch als rein elektrische Marke vertrieben werden.

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