Mercedes überholt Audi

Stuttgart. Mit dem fünften Rekord in Folge hat Mercedes im Jahr 2015 beim weltweiten Absatz den zweiten Platz unter den deutschen Premiumherstellern erobert. Rund 1,87 Millionen verkaufte Autos bedeuten einen Zuwachs von 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat Mercedes den Rivalen Audi überholt und ist dem von Daimler-Chef Dieter Zetsche ausgegebenen Ziel, bis 2020 erfolgreichster deutscher Premiumhersteller zu werden, ein Stück näher gekommen.

Der Rivale Audi kommt 2015 auf einen Absatz von rund 1,8 Millionen Autos und konnte gegenüber dem Vorjahr nur um 3,6 Prozent zulegen. BMW bleibt jedoch das Maß aller Dinge, auch wenn offizielle Zahlen noch fehlen. 2014 verkauften die Münchner von ihrer Kernmarke bereits 1,8 Millionen Stück. Im Gesamtjahr 2015 dürfte das Wachstum wie schon nach drei Quartalen etwa sechs Prozent betragen. Damit würde der Absatz auf über 1,9 Millionen verkaufte Autos klettern. BMW kann die Spitzenposition also verteidigen – auch wenn der Vorsprung schmilzt.

Die zweistelligen Wachstumsraten bei Mercedes sind vor allem dem Erfolg in Asien geschuldet. "Mit 373.500 verkauften Einheiten hat sich China 2015 zu unserem weltweit größten Einzelmarkt entwickelt. Wir sind dort mit einem Plus von rund einem Drittel deutlich stärker als der Automobilmarkt gewachsen", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche laut Mitteilung vom Freitag. In Japan hat Mercedes inzwischen sogar VW als wichtigsten Importeur abgelöst.

Stark gewachsen ist die Marke mit dem Stern aber auch in Europa, wo das Plus in vielen Ländern zweistellig ausfiel. Die Verkäufe in Deutschland stiegen dagegen in den vergangenen zwölf Monaten um vergleichsweise moderate 4,7 Prozent. Im zweitgrößten europäischen Markt in Großbritannien gingen 144.500 Autos in Kundenhand über und damit 17 Prozent mehr als 2014. In den USA fiel das Wachstum mit knapp vier Prozent deutlich schwächer aus.

Wachstumstreiber waren im vergangenen Jahr einmal mehr die Gelände- und Kompaktwagen. Erstmals wurden in beiden Segmenten jeweils mehr als eine halbe Million Fahrzeuge abgesetzt. Während sich in Deutschland A- und B-Klasse überproportional gut verkaufen, ist China nach wie vor ein gutes Terrain für SUVs und Luxusfahrzeuge. So wurden allein von der im Februar eingeführten S-Klasse Maybach 500 Stück pro Monat verkauft.

Ebenfalls erfreulich entwickelt sich der Absatz des Stadtautos Smart, von dem knapp 120.000 Exemplare verkauft wurden. Dies bedeutet ein Plus von 32,9 Prozent. Damit kann die Marke sich nach vielen Jahren deutlich über die Schwelle von 100.000 katapultieren und beschert der Gruppe Mercedes-Benz Cars einen Gesamtabsatz von 1,99 Millionen Autos. Einen weiteren Schub für dieses Jahr erhofft sich der Daimler-Konzern für seine Autosparte von der E-Klasse, die auf der Automesse in Detroit präsentiert wird.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar.