Mercedes-Benz plant wohl eine Submarke

Stuttgart. Mercedes-Benz plant offenbar die Gründung einer Submarke für Elektrofahrzeuge, wie sie BMW bereits 2010 ins Leben gerufen hat. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf Insider. Demnach plane der Autobauer zwei elektrisch betriebene SUVs sowie zwei Limousinen. Einen Namen für die Submarke habe Mercedes noch nicht gefunden, heißt es in dem Bericht weiter. Audi als dritte deutsche Premiummarke hat bislang auch noch keine echte Submarke für Stromer etabliert, kennzeichnet die elektrischen Modelle aber als "e-tron".

Die Meldung passt zur aktuellen Stimmung bei Daimler: Erst kürzlich hat der Konzern angekündigt, bis zum Anfang des kommenden Jahrzehnts auch bei schweren Lastwagen mit Elektroantrieb in Serie zu gehen. Daimler-Lkw-Chef Wolfgang Bernhard galt lange nicht gerade als Verfechter der Technologie – das hat sich offenbar geändert: Sowohl Batterietechnik als auch der Markt seien inzwischen reif dafür, sagte er kürzlich in Stuttgart.

Bislang hatte sich Mercedes-Benz damit begnügt, bereits vorhandene Modelle alternativ mit Elektroantrieb anzubieten. Aber der Erfolg anderer Hersteller auf dem Sektor, etwa Tesla oder BMW, hat den Druck im Premium-Segment erhöht. Bereits im Juni hatte Mercedes-Benz deswegen angekündigt, beim Pariser Autosalon im Herbst ein rein elektrisch betriebenes SUV mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern vorzustellen. Als wahrscheinlich gilt eine elektrische Version des GLC.

Und dabei soll es nicht bleiben. Wie das "Handelsblatt" jüngst berichtete, plant Daimler in den nächsten Jahren gleich sechs neue elektrische Modelle auf den Markt zu bringen. Eine offizielle Bestätigung vonseiten des Autobauers gibt es bislang nicht. Dem "Bloomberg"-Bericht ist weiter zu entnehmen, dass mit der Produktion des neuen Elektroautos das Mercedes-Benz-Werk in Bremen betraut werden soll.

Elektroautos sind auf dem deutschen Markt bislang nicht sonderlich gefragt. Die von der Bundesregierung eingeführte Kaufprämie für Elektroautos sollte das Interesse der Käufer ankurbeln, hat bisher allerdings keinen großen Erfolg.

Beim für die Auszahlung des "Umweltbonus" zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sind im ersten Monat seit dem Start am 2. Juni gerade einmal 1791 Anträge eingegangen. (mer/mk)