Berlin. Erstmals seit dem Jahr 2001 ist die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Die Sicherheits- und Prüforganisation Dekra sieht daher das Ziel der EU akut gefährdet, bis zum Jahr 2020 eine Halbierung im Vergleich zum Jahr 2010 zu erreichen. Laut EU-Statsitik liegt der Rückgang bisher bei 17 Prozent, hat sich aber in den vergangenen Jahren deutlich verlangsamt. "Alle Beteiligten sind dazu aufgefordert, mit aller Macht gegenzusteuern, um an die Erfolge früherer Jahre anzuknüpfen", sagte Dekra-Vorstand Clemens Klinke, bei der Vorstellung des Dekra-Verkehrssicherheitsreports 2016 am Mittwoch in Berlin.
In den 28 EU-Mitgliedsstaaten wurden 2015 rund 26.000 Menschen im Straßenverkehr getötet, dies bedeutet eine Zunahme von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland stieg die Zahl um 2,9 Prozent auf 3475 und damit überdurchschnittlich. Auch in Frankreich und Italien ist eine ähnliche Zunahme zu beobachten. Die drei Staaten stehen alleine für 40 Prozent der Verkehrstoten in der EU. "Wenn die Zahl ausgerechnet in diesen Staaten mit ihrer vergleichsweise modernen Fahrzeugflotte nach oben geht, ist dies alarmierend", so Klinke.