Mehr Absatz und Umsatz, weniger Gewinn und Rendite

Volkswagens Kernmarke VW Pkw hat sich in den ersten drei Quartalen trotz etlicher Schwierigkeiten gut entwickelt und liegt nach den ersten neun Monaten des Jahres bei Auslieferungen und Umsatz weiterhin über dem Vorjahresniveau. Mit 4,6 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen (+2,9 Prozent) waren es sogar die erfolgreichsten ersten neun Monate der Markengeschichte. Die Ziele für 2018 bestätigte VW, allerdings rechtet man nun mit Zahlen "am unteren Endeder angegebenen Spanne".

Getrieben vom höheren Absatz und laut Mitteilung "einem verbesserten Mix" steigerte VW den Umsatz um 7,3 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen lag nach neun Monaten mit 2,3 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert (2,5 Milliarden Euro) - "unter anderem aufgrund der erwarteten Belastungen durch die WLTP-Einführung und höheren Vertriebskosten im Zuge der Umweltprämie", wie Volkswagen mitteilte. Die Operative Rendite lag bei 3,7 Prozent nach 4,3 Prozent im Vorjahr. Aus der Dieselkrise resultieren im Berichtszeitraum Sondereinflüsse in Höhe von minus 1,6 (-2,6) Milliarden Euro.

Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer der Marke Volkswagen, sagte laut Mitteilung: "Absatz und Wachstum haben sich in den ersten neun Monaten erfreulich entwickelt. Unsere operative Rendite müssen wir weiter verbessern. Wir arbeiten unverändert mit großer Disziplin daran, die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen weiter zu steigern." Im Rahmen ihrer Strategie TRANSFORM 2025+ treibt die Marke Vw Pkw derzeit eine Transformation voran, um die Elektrifizierung und Digitalisierung der Modellpalette weiter zu beschleunigen. Um die dafür notwendigen Investitionen aus eigener Kraft stemmen zu können, hat sich der Markenvorstand ein Renditeziel von über sechs Prozent bis 2025 gesetzt.

VW-Finanzvorstand Arno Antlitz sagte laut Mitteilung: "Seit Beginn unserer Transformation haben wir erhebliche Fortschritte gemacht. Die WLTP-Umstellung hat uns zwar kurzfristig belastet, die darunter liegende, strukturelle Verbesserung unserer Ertragskraft hat sich jedoch unvermindert fortgesetzt. Die vor uns liegenden Herausforderungen erfordern jedoch, dass wir die Ertragskraft der Marke weiter nachhaltig steigern. Nur so werden wir unser langfristiges Ziel erreichen, Volkswagen zukunftssicher aufzustellen und die Mobilität der Zukunft aktiv zu gestalten."

Insbesondere in der Produktion sieht die Marke "erhebliches Potenzial für weitere Verbesserungen der operativen Performance". Auf Basis der neuen Produktionsstrategie, die Volkswagen im September 2018 vorgestellt hat, will die Marke die Produktivität ihrer Werke weltweit bis 2025 um 30 Prozent steigern.

Darüber will Volkswagen sein Kerngeschäft mit einer großen SUV-Offensive stärken. Bis 2025 wird die Marke Volkswagen Pkw ihr SUV-Angebot weltweit von derzeit elf auf über 30 Modelle ausweiten. Jeder zweite verkaufte Volkswagensoll dann ein SUV sein. Damit wird Volkswagen weiter vom starken Marktwachstum dieses Segments in vielen Weltregionen profitieren.

"In dem anhaltend herausfordernden Marktumfeld geht die Marke weiterhin davon aus, im vierten Quartal an die positive Entwicklung der ersten neun Monate anknüpfen zu können", so VW zu seinen Zielen. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. VW Pkw erwartet weiter ein Umsatzwachstum von bis zu zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für das Gesamtjahr rechnet VW mit einem positiven operativen Cashflow vor Sondereinflüssen. Auch an ihrem Renditeziel hält die Marke fest und erwartet im laufenden Geschäftsjahr nach wie vor eine operative Rendite vor Sondereinflüssen von vier bis fünf Prozent. Aufgrund der Belastungen aus der WLTP-Umstellung, den höheren Vertriebskosten sowie Vorleistungen für neue Produkte – insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Elektrooffensive – werde sich die operative Rendite jedoch voraussichtlich am unteren Ende der angegebenen Spanne bewegen.

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