Mazda eröffnet Museum in Augsburg

Der Augsburger Autohändler Walter Frey ist kein gewöhnlicher Autohändler. Er hat nicht nur seine Verkaufszahlen und die Auslastung seines Servicebetriebes im Sinn. Frey hat vor wenigen Wochen das erste Muesum der japanischen Marke Mazda in Europa eröffnet. Damit hat er sich einen jahrelangen Traum erfüllt. Doch Frey will es nicht bei einem gewöhnlichen Museum belassen.

"Mazda ist ein unkonventioneller Hersteller - und wir sind sicher ein nicht ganz konventioneller Autohändler", sagt Frey im Gespräch mit der Automobilwoche. "Wir wollen nicht nur ein Museum sein, sondern diese tollen Räume auch für Events aller Art nutzen."

Im Herzen von Augsburg, nur wenige Schritte von der Altstadt entfernt, haben Frey und seine ebenso autobegeisterten Söhne Joachim und Markus ein ehemaliges Straßenbahn-Depot zu einem wahren Schmuckstück umgebaut. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1897 und steht überwiegend unter Denkmalschutz. Der Aufwand war groß, doch wer Frey und seine Mazda-Begeisterung kennt, den wundert das nicht.

Im Verlauf seines Lebens sammelten Frey und seine Söhne mehr als 120 Mazda-Fahrzeuge aus aller Welt und aus allen Epochen. Schwerpunkt ist natürlich die Mazda-Spezialiät, der Kreiskolben-Motor, auch Wankelmotor genannt. In seiner Sammlung fehlt nahezu kein Modell, das Mazda jemals gebaut hat, auch viele Modelle, die niemals in Europa verkauft wurden.

In dem seit Oktober geöffneten "Mazda Classic - Automobilmuseum Frey" können 40 bis 50 Fahrzeuge gezeigt werden - für jahrelange Abwechslung ist also gesorgt. Klassiker wie der Cosmo Sport sollen aber immer zu sehen sein.

Zur Verfügung stehen nun 1500 Quadratmeter Ausstellungsfläche und zusätzlich fast 700 Quadratmeter für Events aller Art. Zur Ausstattung gehören moderne Audio- und Lichttechnik sowie eine eigene Cateringküche.

Derzeit sind die Freys damit beschäftigt, einen neuen Anbau zu errichten mit rund 270 Quadratmetern Fläche, der sich harmonisch einfügen soll in das altehrwürdige Gemäuer. In dem Neubau will Frey ein Restaurant betreiben sowie einen Mazda-Classic-Shop installieren.

Frey gründete im Jahr 1971 in Gersthofen bei Augsburg die Firma Auto Frey, die bis heute ein Familienunternehmen ist. Seit 1978 ist Auto Frey Mazda-Vertragshändler und damit einer der deutschen Mazda-Händler erster Stunde.

DieEntscheidung für den japanischen Autobauer traf Frey vor allem wegen der Faszination für den Wankelmotor. Das traf den Nerv des technikbegeisterten Autohändlers. "Ich glaube, es gibt nicht viele Leute in Deutschland, die den Kreiskolbenmotor und seine Geschichte so gut kennen wie wir", sagt Frey.

Gut kennen heißt bei ihm und seinen Söhnen vor allem, dass sie jeden Motor der ausgestellten Modelle schon persönlich generalüberholt haben, tausende Stunden mit Schleifen, Polieren und Lackieren verbracht haben. "Das ist unser Hobby und dazu gehört eben auch die Arbeit am Auto", meint Frey lapidar.

Für ihr Hobby sind Werner Frey und seine Söhne schon zehntausende Kilometer gereist. Vor einiger Zeit besuchten sie sogar den japanischen Chefentwickler des Mazda-Kreiskolbenmotors in einem japanischen Altenheim. "Der Mann war völlig perplex als er begriff, dass da deutsche Autohändler zu ihm kommen, weil sie von seiner Arbeit begeistert sind", berichtet Frey.

Das Automobilmuseum Frey ist zwar eine Initiative der autobegeisterten Familie, doch der Importeur Mazda beteiligt sich sowohl finanziell wie auch ideell an dem Projekt. "Wir wollen hier einen eigenen Beitrag leisten und mehr aus dem Projekt machen als nur ein Museum", sagt Dino Damiano, Marketingdirektor von Mazda in Deutschland.

Das Automobilmuseum Frey solle nach und nach zu einem der attraktivesten Eventorte von Mazda in ganz Europa werden, so Damiano. "Wir wollen internationale Journalisten, Autohändler aus ganz Europa und sicher auch den einen oder anderen Top-Manager aus Japan nach Augsburg bringen. Hier kann man die Marke erleben wie nirgendwo sonst in Europa."