Hamburg. Nach dem vorläufigen Ende der Talfahrt bei den Marktanteilen will der Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Thomas Neumann das Unternehmen weiter konsolidieren und neue Märkte erschließen. „Wir glauben schon, dass wir in Kerneuropa profitabel Marktanteile gewinnen müssen. Chancen sehen wir auch am Rand von Europa. In der Türkei etwa und in Russland. Auch Nordafrika ist interessant“, sagte Neumann im Interview mit Automobilwoche. Premiummarken kämpften in einer anderen Liga. Gleichwohl orientiere sich Opel „an den Besten der Branche“, unterstrich der Ex-VW-Manager mit Blick auf Volkswagen.
Im Ringen um neue Kunden soll neben frischen Modellen auch das Image der Marke Opel weiter verbessert werden. „Wir sprechen da von einer Mauer im Kopf des Kunden, die es einzureißen gilt. Normalerweise hilft eine Marke, ein Produkt zu verkaufen. Bei uns war es lange Zeit umgekehrt“, betonte Neumann und fügte hinzu: „Doch wir sehen bereits gute Fortschritte. Unsere Kampagne mit Borussia-Dortmund-Trainer Jürgen Klopp etwa ist die meistbeachtete in Deutschland. Im Marketing haben wir noch viel vor.“ Dazu gehöre nach dem Rückzug von Chevrolet aus Europa die Einrichtung spezieller Standorte für den Kleinwagen Adam auf frei werdenden Flächen: „Unser klares Ziel lautet, mittelfristig in jeder wichtigen europäischen Metropole einen Adam-Store zu haben“, so Neumann. „Der Adam ist ein Brand-Builder und zugleich ein Brand-Shaper; uns liegen inzwischen 70.000 Bestellungen vor. Er passt perfekt zu Opel und hat die höchste Eroberungsrate.“
Nach dem Rückzug der GM-Marke Chevrolet aus Europa hat Neumann konkrete Pläne, wie die frei werdenden Flächen bei den Händlern genutzt werden können. Dort könnten entweder exklusive Adam-Stores entstehen, um den Opel-Kleinwagen exklusiver anzubieten. Oder der Handel könnte dort sein Geschäft mit den leichten Nutzfahrzeugen ausbauen. Um diese profitable Sparte, so Neumann, habe sich Opel in den vergangenen Jahren viel zu wenig gekümmert.