Der Filterspezialist Mann + Hummel hat sich im Pandemiejahr 2020 am Weltmarkt behaupten können. Zwar ging der Umsatz von 4,2 Milliarden Euro um 8,9 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Dies ist aber weniger als der weltweite Rückgang der Automobilproduktion, der knapp 17 Prozent betrug. Das operative Ergebnis konnte mit 165 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (153 Millionen Euro) sogar gesteigert werden. "Es war auch ein Jahr der neuen Chancen, die Mann + Hummel erfolgreich für sich nutzen konnte", sagte Geschäftsführer Kurk Wilks.
So habe sich die Umsatzrendite von 3,6 auf 4,3 Prozent verbessert. Mann + Hummel hat in den vergangenen Jahren weltweit Tausende Jobs abgebaut und unter anderem damit die Kosten gesenkt. Die Restrukturierung werde auch in diesem Jahr weitergehen, kündigte Finanzchefin Emese Weissenbacher an, ohne konkreter zu werden. Die Gruppe habe nach großer Ungewissheit durch den weltweiten Lockdown mit großer Kostendisziplin und sehr guten Zahlen im Aftermarket schnell zurück in die Erfolgsspur gefunden. Zum Teil sei es sogar gelungen, Marktanteile zu gewinnen.
Der Filterspezialist will seine Abhängigkeit von der Automobilindustrie im Zuge der Transformation verringern und setzt zusätzlich auf die Bereiche Gesundheit und Wasser. Selten zuvor habe das Thema saubere Luft in Innenräumen eine größere Aufmerksamkeit genossen als in den vergangenen Monaten. "Mit unserem weltweiten Einsatz für saubere Mobilität, saubere Luft und sauberes Wasser sind wir auf dem richtigen Weg", so Wilks.
Für das Jahr 2021 gebe es trotz fortdauernder Auswirkungen der Pandemie keinen Grund zur Sorge. So seien keine existenziellen Risiken erkennbar. "Mann + Hummel wird seine Transformationsstrategie konsequent fortsetzen und weiterhin in Restrukturierung, neue Geschäftsfelder, Forschung und Entwicklung im Bereich hochinnovativer Filtrationslösungen sowie in die Digitalisierung investieren", so Weissenbacher. Zur Geschäftsentwicklung machte sie keine Angaben. Bei Mann + Hummel mit Sitz in Ludwigsburg arbeiten an über 80 Standorten weltweit rund 21.000 Beschäftigte.
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