München. Was in einem Stellenprofil steht und was im Job tatsächlich gefordert ist, stimmt auf Management-Ebene häufig nicht überein. Das berichten 45 Prozent der Manager vom Bereichsleiter bis zum Vorstand, die in den letzten zehn Jahren mindestens einmal den Job gewechselt haben. Die Diskrepanz zwischen Jobprofil und Alltag ist auch der häufigste Grund für Unzufriedenheit bei den Managern an einem neuen Arbeitsplatz. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Personalberatung InterSearch Executive Consultants, für die 150 Vorstände, Geschäftsführer sowie Bereichsleiter befragt wurden.
Von allen befragten Führungskräften haben über drei Viertel innerhalb der letzten zehn Jahre mindestens einmal eine neue Stelle angetreten. Als Motivationsgrund Nummer eins gilt bei den Managern die Suche nach neue Aufgaben oder Herausforderungen. Doch einmal beim neuen Arbeitgeber gestartet, macht sich häufig Enttäuschung breit. Der Hauptgrund: Die in Stellenprofil und Einstellungsgesprächen in Aussicht gestellten Aufgaben decken sich nicht mit der Realität. 45 Prozent der Manager haben das bei einem Jobwechsel schon erlebt, unter den Vorständen und Geschäftsführern sind es sogar fast 50 Prozent.
Auch zu hohe Ziele und Unterschiede in der Unternehmenskultur sorgen für Unzufriedenheit. Doch es gibt der Studie zufolge weitere Gründe, warum Manager bei einem Jobwechsel negative Erfahrungen machen: Zwei von fünf Befragten kritisieren, dass das neue Unternehmen ihnen zu hohe Ziele setzte, die in zu kurzer Zeit erreicht werden sollten. Fast ebenso viele sagen, die Unternehmenskultur sei ganz anders als erwartet. Ein Drittel gibt auch offen zu, regionale Unterschiede unterschätzt zu haben. Ebenso viele mussten feststellen, dass sie für die neue Position eigentlich andere Fachkenntnisse und Sozialkompetenzen gebraucht hätten – oder von ihrer Persönlichkeit her nicht in das Unternehmen passten.
Von authentischen Stellenprofilen profitieren Kandidaten und Unternehmen. Damit es nicht zu einem bösen Erwachen nach der Einstellung kommt, rät Thomas Bockholdt, geschäftsführender Gesellschafter der Personalberatung InterSearch Executive Consultants daher. Stellenprofile sollten authentisch gestaltet werden. Das Unternehmen und die Position unrealistisch darzustellen, zahle sich nicht aus.
Dabei hätten die Unternehmen dem Experten zufolge nichts zu befürchten, wenn sie sich authentisch zeigen. Jedes Unternehmen habe bestimmte Besonderheiten, die das Arbeiten dort interessant machen. Die gelte es herauszuarbeiten und hervorzuheben. Negative Aspekte sollten keinesfalls verschwiegen, sondern an passender Stelle erwähnt werden. So wisse der Kandidat rechtzeitig, worauf er sich einlasse.