Mahle kauft Elektronikspezialisten Nagares

Der Zulieferer Mahle plant die Übernahme des spanischen Elektronikspezialisten Nagares. Über den Kaufpreis wurde mit den Eignern des Familienunternehmens Stillschweigen vereinbart. Die Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden steht noch aus.

Nagares entwickelt und fertigt für die Fahrzeugindustrie unter anderem Steuergeräte und Leistungselektronik für elektrische Nebenaggregate und Thermomanagement-Systeme sowie Leistungswandler für E-Mobilitätslösungen. Im Jahr 2015 hat das Unternehmen mit Sitz in Motilla del Palancar mit 435 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro erzielt.

Das 1971 gegründete Familienunternehmen verfügt in Spanien über vier Produktionswerke und ein Entwicklungszentrum und ist darüber hinaus mit Vertretungen in Europa, Nordamerika und Asien präsent. Zu den Kunden zählen zahlreiche globale Automobilkonzerne. Gemeinsam mit der Polytechnischen Universität Valencia hat das Unternehmen einen Lehrstuhl für Mechatronik aufgebaut.

„Mit Nagares stärken wir unsere Kompetenz auf dem Gebiet der Systeme für die Elektromobilität. Der Einstieg von Mahle in die Steuerungs- und Leistungselektronik ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu integrierten elektrischen Antrieben und Aggregaten“, erklärt Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der Mahle Konzern-Geschäftsführung.

Die Geschäftsfelder des spanischen Unternehmens fügen sich in die Division Mechatronik von Mahle ein, in der seit 2016 alle Aktivitäten rund um elektrische Antriebe gebündelt sind. Dort werden Elektromotoren sowie elektrische Antriebs- und Mechatroniksysteme entwickelt und produziert. Zum Einsatz kommen die Technologien hauptsächlich in Pkw, Nutzfahrzeugen und Off-Highway-Anwendungen.

„Mahle und Nagares passen hervorragend zusammen. Beide Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, mit neuen Lösungen und Systemen die Mobilität weiterzuentwickeln“, betont Herminio Navalón, geschäftsführender Gesellschafter von Nagares.

In diesem Jahr hat der Mahle-Konzern bereits das Duisburger Start-up-Unternehmens O-Flexx Technologies in das Technologiefeld der Thermoelektrik eingegliedert.

Zudem haben die Stuttgarter ihr Portfolio bereinigt und ihre Schmiedewerke, die Mahle Motorkomponenten, an die österreichische Frauenthal-Gruppe veräußert. Desweiteren hatten Mahle und Bosch erklärt, sich von ihrem Gemeinschaftsunternehmen Bosch Mahle Turbo Systems trennen zu wollen. Bosch und Mahle suchen einen Käufer für ihre gemeinsames Turbolader-Geschäft Bosch Mahle Turbo Systems.

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