München. Der kanadische Zulieferer Magna International verkauft für rund 525 Millionen Dollar sein Interieurgeschäft an den spanischen Zulieferer Grupo Antolin. Nicht betroffen von der Transaktion ist das Sitzgeschäft der Kanadier. Mit Innenausstattungen wurde bei Magna zuletzt ein Umsatz von rund 2,4 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Weltweit arbeiten in dem Bereich etwa 12.000 Mitarbeiter. Bei den Kanadiern rechnet man damit, die Akquisition im dritten Quartal dieses Jahres abschließen zu können. So stehen noch einige kartellrechtliche Genehmigungen aus.
Grupo Antolin stellt unter anderem Dachhimmel-Module, Türverkleidungen, Fensterheber, Komplettsitze und Beleuchtungslösungen für Fahrzeuginnenräume her. Größter Kunde der Spanier ist die Volkswagen-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2013 hatten die Spanier in der automobilen Erstausrüstung einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Dollar erzielt und lagen damit im Ranking der Automobilwoche auf Rang 59 der umsatzstärksten Automobilzulieferer.
Magna will zwischen 2015 und 2017 fünf Milliarden US-Dollar in neues Geschäft im Automobilbereich investieren. Derzeit produzieren die Kanadier fast ausschließlich Produkte und Systeme für die Fahrzeugindustrie. Doch diese Fokussierung will Magna-Chef Don Walker aufgeben. Der Konzern-Lenker hält auch nach Möglichkeiten Ausschau, die Expertise des Unternehmens unter anderem in der Fertigung und Logistik unterzubringen. Walker will den Konzern zu einem der führenden Unternehmen bei Innovationen machen.