Logistiker treffen sich zum Fachsimpeln in der virtuellen Werkhalle

Die schnellen Entwicklungen in der Unterhaltungselektronik verändern auch die Arbeitswelt. Immer bessere und kostengünstigere VR-Brillen, mit denen ihr Träger in die Virtuelle Realität (VR) eintauchen kann, sorgen dafür, dass diese Technologie auch in der Industrie Einzug hält. Volkswagen bringt nun mit dem „Volkswagen Digital Reality Hub“ alle im Konzern existierenden VR-Anwendungen, Teilnehmer und Tools auf einer Plattform zusammen – und fügt kontinuierlich neue Anwendungen hinzu.

Erstmals haben etwa Experten des Konzerns Virtual-Reality-Anwendungen für Produktion und Logistik entwickelt. Derzeit werden erste Prototypen getestet. In virtuellen Treffen können beispielsweise Mitarbeiter, die sich physisch an den verschiedensten Konzernstandorten befinden, virtuell gemeinsam durch eine Logistikhalle gehen und dabei Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren und auch vor Orte vorhandene Elemente hin und her schieben, um etwa Alternativen zu begutachten.

Für solche Meetings müssten die Teilnehmer lediglich eine VR-Brille aufsetzen und zwei Controller in die Hände nehmen, mit denen sie verschiedene Aktionen steuern können. Volkswagen sieht das als wichtige Möglichkeit an, etwa Best-Practice-Beispiele einer Marke mit wenig Aufwand und trotzdem eindrücklich den Kollegen anderer Marken zu präsentieren. Als Basis dafür werden immer mehr Bereiche der Werke digitalisiert, damit die virtuellen Abbilder im Digital Reality Hub zur Verfügung stehen.

Die Entwicklungen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine digitale, vernetzte und effiziente Produktion der Zukunft, betonen Experten des Wolfsburger Konzerns: „Virtual Reality schafft die idealen Voraussetzungen für eine marken- und standortübergreifende Zusammenarbeit“, erklärt Audi-Logistikerin Jasmin Müller. Gemeinsam mit Dennis Abmeier aus der Konzern-IT entwirft sie im Team Digital Realities im Konzernarbeitskreis Digitale Fabrik mit viel Leidenschaft neue Lösungen für VR-Anwendungen in Produktion und Logistik.

Einen großen Stellenwert für die beiden hat die Transparenz von Schulungs-Anwendungen und Best-Practice-Lösungen: „Der gegenseitige Wissenstransfer ist ebenso wichtig wie die Bündelung dieses Wissens. Über den ,Volkswagen Digital Reality Hub´ haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit, auf bereits vorhandene VR-Elemente sowie vorhandenes Wissen zuzugreifen“, so Dennis Abmeier. „Durch den vermehrten Einsatz im Consumer Bereich bekommt die VR-Technologie einen immer höheren Stellenwert. Wir benötigen nun eine zentrale Plattform, um es den einzelnen Geschäftsbereichen zu ermöglichen, schnell neue Use Cases umzusetzen und sich gemeinsam in VR-Anwendungen zu bewegen, um neue Prozesse interaktiv zu planen. Die Zusammenarbeit ist uns hierbei besonders wichtig“, betont der IT-Experte.

Mathias Synowski, VR-Anwender aus der Konzernlogistik, beschreibt die Vorteile im Alltag: „Wir können künftig virtuell an Workshops anderer Standorte teilnehmen oder uns bei einer Prozessoptimierung virtuell Unterstützung von Experten einer anderen Marke einholen. Das wird unser tägliches Zusammenarbeiten deutlich vereinfachen und viel Zeit sparen.“ Unter dem Dach der „Digitalen Fabrik“ werden derzeit verschiedene Virtual und Augmented Reality Anwendungen für die Produktion & Logistik der Marken Audi, Seat, Skoda und Volkswagen entworfen. Ziel ist es, umfassende Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln und dann Entscheidungen für den weiteren Rollout im Konzern zu treffen.

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