Nach Angaben der Unternehmen fehlen Rohstoffe und Materialien gleichermaßen wie Vorprodukte, insbesondere Halbleiter, Elektronikkomponenten, Stahlprodukte und Metalle, aber auch Kunststoffe oder Drähte und Rohre. Im Schnitt leiden die Betriebe seit gut fünf Monaten unter den Lieferengpässen, einzelne Firmen spüren sie aber schon seit mehr als einem Jahr. Perspektivisch rechnen die Betriebe damit, dass die Engpässe noch rund neun Monate anhalten werden. Einzelne Firmen erwarten sogar Engpässe für bis zu weitere 24 Monate. "Mit einer Entspannung können wir also frühestens im zweiten Halbjahr 2022 rechnen", sagte Dick.
Besonders häufig klagen die Betriebe über Preissteigerungen im Einkauf (85,8%) und über verspätete Lieferungen (83,6%), aber auch über zu geringe Liefermengen (57,5%) oder komplette Lieferausfälle (46,6%). Verantwortlich dafür ist vor allem die fehlende Produktion bei Lieferanten, aber auch der Transport nach Europa bereitet große Probleme. Am Häufigsten reagieren die betroffenen Unternehmen auf die Probleme mit der Suche nach alternativen Lieferanten und Produkten, der teilweisen Weitergabe der Preissteigerungen und Einschränkungen in der Produktion. Auch der Erhalt der verbesserten Regelungen zur Kurzarbeit spielt in jedem vierten Unternehmen eine wichtige und noch eine größere Rolle als der Abbau von Beschäftigung oder gestrichene Schichten.
An die Politik adressieren die Unternehmen eine ganze Reihe von Forderungen, mit denen kurzfristig die Auswirkungen der Engpässe abgemildert werden könnten. Dazu zählen die Optimierung der Zollabfertigung, die vorübergehende Aufhebung von LKW-Fahrverboten an Sonn- und Feiertagen und des Verbots von Nachtflügen für Transportflüge oder verbesserte Regelungen zur Kurzarbeit. "Häufig haben wir auch den Wunsch gehört, dass die Produktion bestimmter Waren und Komponenten in Europa gestärkt werden soll, um künftig die Abhängigkeiten bei solchen global auftretenden Problemen zu verringern", sagte der Südwestmetall-Hauptgeschäftsführer: "Hierzu können Politik und Tarifpolitik auch einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie die richtigen, wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen schaffen." (ger)
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