Der Nürnberger Kabel- und Bordnetz-Spezialist Leoni hat sein Geschäft mit Kabelkonfektion und Kabelsätzen für Haushaltsgeräte und Elektrowerkzeuge für 50 Millionen Euro verkauft.
Hintergrund der Transaktion: Leoni will sich stärker auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und durchforstet derzeit das Portfolio nach Bereichen, die strategisch nicht mehr zum Unternehmen passen. Leoni-Vorstand Bruno Fankhauser, der den Bereich Wire & Cable Solutions verantwortet, erklärt: "Dieser Unternehmensbereich wandelt sich, um zu einem stärker lösungsorientierten Anbieter für seine Kunden zu werden und vom Trend zur Digitalisierung zu profitieren."
Käufer ist das 1996 gegründete und an der Börse Taiwan gelistete Unternehmen BizLink. Hauptsitz ist aber nicht Taiwan, sondern Freemont in Kalifornien. Das Unternehmen unterhält Werke in China, Malaysia, Mexio und den USA und bedient Kunden aus IT, Automotive, Medizintechnik und die Photovoltaik-Industrie. BizLink will über den Kauf dauerhaft auf dem europäischen Markt Fuß fassen.
Der Vertrag wurde Anfang Januar unterzeichnet und steht unter dem Vorbehalt der aufsichtsrechtlichen Genehmigung sowie der üblichen Abschlussbedingungen. Der Verkauf soll im ersten Halbjahr 2017 abgeschlossen werden.
Das Weiße-Ware-Geschäft zählte bei Leoni zum Teilbereich Elektrische Komponenten, der im Geschäftsjahr 2015 einen konsolidierten Umsatz von 130 Millionen Euro erwirtschaftete. Es umfasst Standorte in Deutschland, Belgien, der Slowakei, Serbien und China mit rund 2.000 Beschäftigten.
Leoni ist im deutschen M-Dax notiert, beschäftigt mehr als 77.000 Mitarbeiter in 32 Ländern und erwirtschaftete 2015 einen Konzernumsatz von 4,5 Milliarden Euro.