Leoni könnte Kabelsparte in Einzelteilen verkaufen

"Die Covid-19-Pandemie hat die weltweite Automobilindustrie und damit auch deren Zulieferer hart getroffen", sagte Vorstandschef Aldo Kamper am Mittwoch bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. "Trotz der Sofortmaßnahmen, die wir ergriffen haben, und der wichtigen Fortschritte bei der Umsetzung von Value 21 wurde unser operatives Geschäft im zweiten Quartal erheblich beeinträchtigt."

Der Umsatz brach demnach im zweiten Quartal um 46 Prozent ein. Den Verlust weitete der Zulieferer deutlich aus - auf 96 Millionen Euro vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten. Leonie hatte auch vor einem Jahr schon rote Zahlen geschrieben, damals aber nur 14 Millionen Euro.

Beim zuletzt auf Eis liegenden Verkauf der Kabelsparte WCS prüft Leoni nun auch einen Verkauf in Einzelteilen. Investoren hätten Interesse an Teilbereichen der WCS signalsiiert, hieß es. Leoni schaffe daher nun die Voraussetzungen für einen solchen Teilverkauf und bereite das Herauslösen der Bereiche aus dem Konzern vor. Zugleich fügte das Unternehmen aber hinzu: Vollzogen werde die Trennung nur, "sofern ein fairer Wert erzielt werden kann und zukunftsfähige Konzepte für die jeweiligen Teilbereiche vorliegen".

Leoni hatte den 2019 angeschobenen Verkauf der Kabelsparte im Frühjahr auf Eis gelegt. Im derzeitigen Marktumfeld sei kein angemessener Preis zu erzielen, hieß es damals. "Wir sehen daher derzeit keine Notwendigkeit, den Verkauf zu realisieren“, hatte Kamper noch Ende Juli auf der Hauptversammlung gesagt.

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