Stuttgart. Daimler verkauft seine ostdeutschen Niederlassungen an Stern Auto, die deutsche Tochter des chinesischen Mischkonzerns Lei Shing Hong. Der entsprechende Kaufvertrag wurde am Freitag unterschrieben, wie Daimler mitteilte. Stern Auto hatte bereits die Erfurter Mercedes-Niederlassung übernommen. Nun kommen die Niederlassungen in Leipzig, Dresden, Magdeburg, Schwerin, Rostock, Valluhn und Upahl mit insgesamt 15 Standorten und knapp 1200 Mitarbeitern hinzu. Vergangenes Jahr setzten sie rund 3600 neue und 7180 gebrauchte Pkw, 2280 neue und 1260 gebrauchte Transporter sowie 820 neue Lkw ab.
Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Vollzug des Verkaufs wird sich voraussichtlich über mehrere Monate hinziehen.
Lei Shing Hong galt als Favorit für die Übernahme. Das Unternehmen mit Sitz in Hongkong hatte bereits Ende vergangenen Jahres den Standort Erfurt gekauft und ist mit 120.000 abgesetzten Pkw im vergangenen Jahr der größte Mercedes-Händler der Welt. Unter anderem betreibt der Mischkonzern rund 180 Autohäuser in China, Korea, Kambodscha, Malaysia, Australien, Taiwan, Vietnam und Deutschland. Der überwiegende Teil verkauft Autos der Marke Mercedes. Der Fahrzeughandel ist die mit Abstand wichtigste Sparte des Unternehmens und hat 15.400 Mitarbeiter, daneben handelt der Konzern aber auch mit Baumaschinen oder betätigt sich als Landentwickler. Der Umsatz liegt bei rund neun Milliarden Euro.
Nimmt man zu den 15 neuen Standorten die drei aus Erfurt hinzu, die Lei Shing Hong bereits übernommen hat kommt der Konzern nun auf 18 Standorte mit rund 1350 Mitarbeitern und einem geschätzten Absatz von rund 17.000 Fahrzeugen inklusive Gebrauchtwagen und Lkw. Im Automobilwoche-Ranking der größten Handelsgruppen könnte das nach Absatz knapp, nach Umsatz wegen der teureren Premiumfahrzeuge im Portfolio recht sicher für einen Platz in den Top-25 reichen.