Hamburg. Im Bemühen zur Senkung der CO2-Emissionen spielen alternative Antriebe ein zunehmend wichtige Rolle – allerdings nicht in den Fuhrparks deutscher Unternehmen, so das Ergebnis einer Befragung von 100 Flottenmanagern im Auftrag der Leasetrend AG. Demnach lag der Anteil alternativer Antriebe am relevanten Flottenmarkt im Juli 2012 bei nur einem Prozent. Dabei ist der Anteil der mit Gas betriebenen Fahrzeuge rückläufig, während Hybridfahrzeuge langsam Fahrt aufnehmen.
In welchem Ausmaß sich alternative Antriebe künftig in den deutschen Fuhrparks etablieren werden, hängt auch vom Kostendruck in den Fuhrparks ab – allein die Benzinkosten sind der Untersuchung zufolge seit dem Jahr 2005 um fast 40 Prozent gestiegen, bei Versicherungen, Steuern und Reparaturen beträgt die Steigerungsrate in den zurückliegenden zehn Jahren rund 35 Prozent.Um die Kosten in den Griff zu bekommen, setzen Unternehmen angesichts des steigenden Klimabewusstseins und explodierender Benzinpreise bei der Flotte der Zukunft vor allem auf einen Mix verschiedener Antriebsarten. Am ehesten können sie sich eine Kombination aus Verbrennungsmotoren und Hybriden vorstellen. Offenbar steigt auch die Bereitschaft, beim Geschäftswagen auf Leistung und Luxus zu verzichten: Kleinere Fahrzeugmodelle und Downsizing-Motoren statt spritfressender Luxuslimousinen. Zurückhaltender sind hingegen die Erwartungen beim Gas- oder Brennstoffzellenantrieb. Am wenigsten können sich die Flottenmanager vorstellen, dass Fuhrparks künftig ausschließlich alternativ angetrieben werden.Leasetrend: Kaum alternative Antriebe in Flotten
Was den Bestand alternativ angetriebener Autos in der eigenen Flotte betrifft, halten sich die Befragten bedeckt. Über die Hälfte machte keine Angaben zum derzeitigen oder geplanten Bestand – das könnte ein Indiz dafür sein, dass sich alternative Antriebsarten bislang in der Flotte nicht durchgesetzt haben.
Wenn überhaupt kommen am ehesten Hybridfahrzeuge in der Flotte zum Einsatz, vor allem bei kleineren Betrieben mit maximal 50 Mitarbeitern. Dem Gasantrieb messen die Befragten weniger Bedeutung bei. Dies könnte einerseits am begrenzten Angebot der Hersteller liegen, andererseits am lückenhaften Tankstellen-Netz. Die geringste Zustimmung äußern die Befragten gegenüber E-Mobilen.Obwohl die Mobilitätskosten in Deutschland deutlich gestiegen sind, hat der Großteil der befragten Flottenmanager bislang keine Maßnahmen eingeleitet, um die Kosten im Fuhrpark zu senken. Vor allem kleinere Unternehmen verschenken hier bares Geld. Unter möglichen Sparmaßnahmen setzen die Flottenmanager in kleineren Firmen am ehesten auf kleinere Fahrzeuge, während größere Unternehmen besonders bei den Extras auf die Kostenbremse treten.Grundsätzlich erzeugt die allgemeine Kostensituation bei den Unternehmen bislang aber offenbar keinen allzu großen Handlungsdruck. Wenn gespart wird, dann am ehesten bei den Lkw-Fahrern – aber auch bei der Geschäftsführung. Den Rotstift zu spüren bekommen darüber hinaus die außertariflich Angestellten und die Service-Mitarbeiter. Am ehesten verschont werden hingegen Vertriebsleute und Facharbeiter. Insgesamt geben über zwei Drittel der Befragten an, dass sie in keinem dieser Bereiche Einsparungen vornehmen.
Obwohl auch der Arbeitsweg der Mitarbeiter indirekt zur betrieblichen Mobilität zählt, haben mehr als drei Viertel der befragten Flottenmanager hier bisher überhaupt keine Maßnahmen ergriffen. Wenn Firmen bei den Berufspendlern sparen wollen, spendieren sie ihnen am ehesten Zuschüsse zu Job-Tickets für den ÖPNV oder zur Bahncard. Am wenigsten werden Fahrgemeinschaften und Car-Sharing-Angebote gefördert.Um den Spritverbrauch in der Flotte zu senken, setzen vor allemvon kleinere Betriebe auf die Routenoptimierung mit Hilfe moderner Navigations- und Telematiksysteme. Beliebt sind auch Fahrzeuge mit Start-/Stopp-Automatik, die sich insbesondere für Kurzstreckenpendler auszahlen. Obwohl neben technischen Features vor allem die Fahrweise den Kraftstoffverbrauch beeinflusst, werden Eco-Trainings bislang kaum genutzt, ebenso wenig wie Belohnungssysteme für besonders sparsame Fahrer.Bei der künftigen Finanzierung der Flotte zeichnet sich keine gravierende Änderung ab: Das Full-Service-Leasing bleibt an erster Stelle, gefolgt von Barzahlung und Leasingfinanzierung. Eine abnehmende Tendenz zeigen die Alternativen Drei-Wege-Finanzierung und Ballonfinanzierung – allerdings werden beide Finanzierungsarten schon heute nur von einer kleinen Minderheit genutzt.