Getreu der Konzern- und Branchenlinie sprach er lieber über die Perspektiven durch neue Produkte: "Das Problem Stickoxid haben wir mit den neuen Motoren gelöst", sagte Eichhorn im Herbst 2017 der Deutschen Presse-Agentur: "Damit werden die künftigen Grenzwerte auch auf der Straße erfüllt.“ Die Zukunft der Verbrenner sah er durch Abgasprobleme nicht gefährdet. Das Thema Stickoxid sei technisch gelöst. Und „Feinstaub ist nur noch bei Otto-Direkteinspritzern ein Thema, und zwar ein kleines, weil es hierbei nur um zwei Prozent Anteil an der gesamten Feinstaubbelastung geht. Beim modernen Diesel ist Feinstaub dank Rußpartikelfiltern kein Thema mehr. Bei den Otto-Motoren führen wir den Partikelfilter in den kommenden zwei Jahren flächendeckend ein."
Im April 2018 brachte dann ein kleiner Paukenschlag von der Konzernspitze einiges durcheinander: Herbert Diess, mittlerweile Müller-Nachfolger, zog neben anderen Aufgaben auch die Konzern-Entwicklung und -Forschung sowie den Bereich Car-IT an sich. Damit hatte in Wolfsburg Diess den Unterfranken Eichhorn als FuE-Chef de facto überflüssig gemacht. Aufgelöst wird die Situation nun durch den Wechsel von Eichhorn als Vorstandschef zum Entwicklungsdienstleister IAV, der mit rund 7000 Mitarbeitern im Jahr 2017 etwa 800 Millionen Euro Umsatz erzielte. Das Berliner Unternehmen gehört zu 50 Prozent Volkswagen, 20 Prozent hält Continental Automotive, jeweils zehn Prozent liegen bei Schaeffler Technologies, Freudenberg und Sabic Innovative Plastics.
Obwohl Konzernchef Diess die Verantwortung für Konzernforschung und -Entwicklung direkt bei sich angesiedelt hat, ernannte VW einen Nachfolger für Eichhorn: Dessen Aufgaben übernimmt Frank Welsch, Vorstand für Technische Entwicklung der Marke Volkswagen Pkw, künftig in Personalunion zusätzlich zu seinen Aufgaben als Mitglied des Markenvorstands.
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