Kunden wollen nicht aufs Autohaus verzichten

Nürnberg. Autohändler werden angesichts der fortschreitenden Digitalisierung im Verkauf nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden, wie von manchen befürchtet: Diese Meinung vertreten zumindest aktuell mehr Konsumenten als im Vorjahr.

Demnach gaben 39 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage der Nürnberger Marktforschung Puls an, dass Autohändler unabdingbar bleiben. Im Vorjahr bejahten dies nur 31 Prozent der befragten Autokäufer.

Entsprechend sank gegenüber dem Vorjahr der Anteil derjenigen, die den Autokauf künftig im Internet sehen von 38 auf 32 Prozent. Hinzu kommt, dass für 57 Prozent der deutschen Autokäufer der Besuch eines Autohauses nach wie vor ein besonderes Erlebnis ist – interessanterweise steigt diese Quote bei den unter 30-Jährigen sogar auf 60 Prozent.

"Offensichtlich zeigt die Modernisierung der Corporate Identity vieler Händlerbetriebe und die Forcierung persönlicher Verkaufsanstrengungen Wirkung", sagt Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner.

Auch wenn das Internet als Informationsquelle mittlerweile mit persönlichen Empfehlungen fast gleichauf an der Spitze liege, gebe es nach wie vor viele gute Gründe, ins Autohaus zu gehen.

Dazu gehören neben der professionellen Beratung Kriterien wie die Verfügbarkeit einzelner Modelle oder die Möglichkeit zur Probefahrt.

Autohäuser und Verkäufer können sich der Umfrage zufolge am ehesten dann unverzichtbar machen, wenn sie Orientierung und Beratung im Angebotsdschungel, Probefahrten und Erlebnisqualität bieten Dabei kommt es laut Puls-Chef Weßner darauf an, einen erlebbaren Mehrwert zum Internet zu bieten.

Die Nürnberger Marktforschung Puls befragte 2015 und 2016 jeweils rund 1000 Autokäufer in Deutschland, ob Autos künftig im Internet gekauft werden oder ob Autohändler für den Autokauf unabdingbar bleiben.