Die Kommunikation zwischen dem Verband und der Geschäftsleitung des Importeurs scheine "nicht die allerbeste zu sein", schreibt Geschäftsführer des Verbands, Herbert Kirst im Nachgang der Versammlung in Schweinfurt. So haben sich der Arbeitskreis Vertrieb und Marketing und der Importeur bereits seit Ende März nicht mehr getroffen. Auch alle an den Importeur gerichteten Schreiben seien unbeantwortet geblieben und das geplante, neue Margensystem bisher nicht im Detail besprochen worden.
Ganz allgemein, sei "eine abnehmende Bereitschaft der Automobilhersteller zu konstruktiven Gesprächen mit den Händlernetzen und ihren Verbänden ein gemeinhin feststellbarer Trend geworden", sagt Kirst. Das zeigten auch andere Beispiele wie zuletzt Volkswagen und BMW. "Kritischen Äußerungen wird eher unsachlich oder gar mit Repressalien begegnet, schlimmstenfalls sogar mit einer Kündigung", fügt er hinzu.
Bestes Beispiel für diese Tendenz sei der langjährige Obmann des österreichischen Händlerverbandes, dessen Neuwagenvertrag vor einigen Wochen gekündigt worden sei. "Bernhard Kalcher galt als ebenso kompetenter wie kritischer Vertreter der Verbändezunft, nun wurde ihm dafür seitens der Marke offenbar die Quittung präsentiert", schreibt Kirst. Auch die anwesenden Partner hätten sich über die Entwicklung "äußerst besorgt" gezeigt und die Vertreter des Importeurs aufgefordert, "den Diskurs mit dem Verband als ihrer legitimierten Interessenvertretung und im Interesse der Peugeot-Partner wieder zu intensivieren".
Es sei "keine Lösung, wenn der Importeur beispielsweise anstehende Vertriebsthemen lediglich mit von ihm ausgesuchten Händlern bespricht", die in allererster Linie nur ihre eigenen Interessen im Auge hätten, schreibt der Verbandsgeschäftsführer und beschwört die Einigkeit des Handels in grundlegenden Fragen und Rückendeckung für die Vertreter des Handels. Sonst würden sich Entwicklungen wie zuletzt in Österreich wiederholen und "Repressalien gegenüber dem Einzelnen, der nicht hundertprozentig spurt, künftig auf der Tagesordnung stehen".