Was Autoindustrie und Arbeitnehmervertreter befürchtet haben, ist eingetroffen: Der Umwelt-Ausschuss des Europa-Parlaments hat sich für eine deutliche Verschärfung der CO2-Grenzwerte in der Autoindustrie nach 2021 ausgesprochen – und ist damit dem Vorschlag der maltesischen Sozialdemokratin Miriam Dalli gefolgt.
So sollen die Emissionen bis 2025 um 20 Prozent sinken, bis 2030 sollen es dann 45 Prozent sein. Einbezogen werden sollen erstmals auch leichte Nutzfahrzeuge. 20 Prozent der im Jahr 2025 verkauften Fahrzeuge sollen lokal schadstofffrei fahren, 2030 sollen es 40 Prozent sein. Die EU-Kommission hatte eine Absenkung um 15 beziehungsweise 30 Prozent vorgeschlagen und keine Auflagen für eine Elektro-Quote gemacht.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Entscheidung des Umwelt-Ausschusses prompt scharf kritisiert. "Das Votum geht an der technischen und wirtschaftlichen Realität vorbei", sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes. Die vorgeschlagenen Zielen seien in diesem Zeitraum nicht umsetzbar und würden zum Verlust vieler Arbeitsplätze in Europa führen. Schon der Vorschlag der EU-Kommission sei außerordentlich ehrgeizig und reiche zur Erreichung der Klimaziele aus.
"Der Umwelt-Ausschuss stellt markige Vorgaben in den Raum, gibt aber keine Antworten auf die Frage, wie die Transformation zu einer klimafreundlichen Mobilität gelingen kann", kritisierte Mattes weiter. "Solche Forderungen stehen im Widerspruch zu dem politischen Ziel, Wachstum und Beschäftigung in Europa zu stärken.