Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann(Grüne) bezweifelt, dass die Diesel-Gipfel der Bundesregierung etwas bringen. "Diese 'Gipfel' gehen mir auf den Zeiger", sagte der Politiker im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Derlei Formate könnten mit der Dynamik des Themas gar nicht mithalten, kritisierte Kretschmann, zudem seien die Treffen schlecht vorbereitet.
Dass die tatsächlichen Schadstoff-Emissionen teilweise so eklatant von den Werten im Testbetrieb abweichen, sei auf das Versagen der Autoindustrie sowie der Bundes- und EU-Politik zurückzuführen, sagte Kretschmann der Zeitung weiter. Die Grenzwerte nun plötzlich mit aller Kraft einzuhalten, noch dazu ohne Fahrverbote, das grenze aus seiner Sicht an die Quadratur des Kreises.
Man müsse zwar alles dafür tun, um Fahrverbote zu verhindern. Aber in einer "Restform" ab 2020 will Kretschmann diese doch noch nicht ganz zu den Akten legen. So sei nur die Blaue Plakette, wie sie der Bund bislang ablehnt, ein effektives Mittel, weil sie rechtssicher sei.