Koreaner bauen Marktanteil leicht aus

München. Mit 12.744 verkauften Fahrzeugen und einem Marktanteil von 4,7 Prozent war der September für Hyundai Deutschland der stärkste Monat aller Zeiten. Davon fielen 42 Prozent auf Verkäufe an Privatpersonen. Zum Vergleich: Hersteller übergreifend liegt dieser Anteil bei etwa 33 Prozent.

Der Anteil der Flottenfahrzeuge der Koreaner legt hierzulande 2015 um voraussichtlich um zwei Prozentpunkte von elf auf 13 Prozent zu. "Und wir werden im Flottengeschäft weiter wachsen", so Markus Schrick, Geschäftsführer von Hyundai Motor Deutschland, der den Flottenanteil des Herstellers 2016 bei 14 Prozent erwartet.

Bis Ende November hat der koreanische Autobauer insgesamt 99.000 Autos verkauft, ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit haben die Koreaner einen Marktanteil von 3,4 Prozent erreicht. "Diesen Marktanteil werden wir auch bis zum Ende des Jahres halten", ist Schrick zuversichtlich. 2014 lag der Wert bei 3,3 Prozent.

Im gesamten Jahr 2014 hatte Hyundai 99.800 Autos in Deutschland abgesetzt. Für 2015 erwartet der Manager zirka 106.000 Fahrzeuge. Schrick geht es vor allem darum, mit der Marke in Deutschland "nachhaltig zu wachsen". Für 2016 erwartet er bundesweit einen branchenweiten Zuwachs von bis zu einem Prozent.

"Gut eingeschlagen", hat laut Geschäftsführer Schrick der Geländewagen Tucson. Von dem in diesem Jahr eingeführten SUV wurden bislang zirka 6500 Fahrzeuge abgesetzt. Viele davon seien mit einer hohen Anzahl an Assistenzsystemen ausgerüstet. Für das kommende Jahr erwartet Schrick den Absatz von 18.000 Autos.

Wesentlich bescheidener sind da noch die Verkaufszahlen für das Brennstoffzellenfahrzeug ix 35 Fuel Cell. Davon haben die Koreaner in diesem Jahr bislang rund 100 Autos in Deutschland abgesetzt. Doch es hätten mehr sein können. Schrick sieht vor allem das mangelnde Netz an Wasserstofftankstellen als Hemmschuh.

Einen kleinen Beitrag leistet Hyundai selbst. 2016 wird am Sitz von Hyundai Motor Europe in Offenbach eine öffentlich zugängliche Wasserstofftankstelle installiert. Für Hyundai ist die Brennstoffzelle "ganz klar" eine Zukunftstechnologie, macht Schrick deutlich. Er hält einen Absatz in vierstelliger Bereich für Hyundai hierzulande für möglich.

In der zweiten Jahreshälfte hat sich bei Hyundai Deutschland auch die Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen erhöht. Der Anteil liege jetzt bei rund einem Drittel. Schreck führt das "auf die Attraktivität der Produkte" zurück. Trotz aller derzeitigen Diskussionen um den Diesel ist er davon überzeugt, dass die Technologie "vom Markt nicht wegzudenken ist".

Im Zuge des Abgas-Skandals werden auch zwei Modelle von Hyundai durch das Kraftfahrtbundes überprüft. Ein Abschlussbericht stehe aber noch aus. Schrick will dazu nicht spekulieren, gibt sich aber zuversichtlich. "Unsere Werte sind vernünftig."

Nachholbedarf sieht Schrick beim Bekanntheitsgrad der Marke. Auch das Händlernetz will Schrick auf eine breitere Basis stellen und rechnet mit 20 bis 30 zusätzlichen Betrieben. Derzeit verfügt Hyundai über ein Netz von insgesamt 560 Betrieben. Darunter sind 380 Händler mit weiteren 100 Filialen sowie zusätzlich 80 Servicebetriebe.

Die durchschnittliche Rendite der Händler erwartet er im laufenden Jahr bei etwa zwei Prozent. Der Branchendurchschnitt liege bei 1,1 Prozent. "Wir wollen, dass die Händler gutes Geld verdienen", erklärt Schrick. Positiv bewertet er, dass viele Händler daran interessiert seien ihren Betrieb auszubauen.