Daimler-Chef Dieter Zetsche hat sich bei der Motorshow in Detroit mit Blick auf die Erreichung der CO2-Ziele der Europäischen Union für 2021 zurückhaltend geäußert. "Ich kann heute nicht garantieren, dass wir das schaffen werden", so Zetsche. Dies hänge von vielen Faktoren wie etwa dem Hochlauf der Elektromobilität ab. "Aber es ist unser klares Ziel, die Vorgaben einzuhalten." Daimler hatte im Jahr 2016 einen durchschnittlichen Ausstoß von 123 Gramm in der Flotte, neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Das Unternehmen muss 100 Gramm schaffen. Die Automobilwoche hatte erst kürzlich über die drohenden Strafzahlungen berichtet, demnach müsste Daimler rund 200 Millionen Euro berappen.
Auf die Frage, ob Daimler statt den drohenden Strafzahlungen lieber Elektroautos billiger in den Markt bringen wird, antwortete Zetsche ausweichend. "Letztlich könnte bei solchen Entscheidungen auch der Ruf des Unternehmens eine Rolle spielen." Geplant sei eine entsprechende Preispolitik als Maßnahme aber zunächst nicht. Mit dem EQC soll 2019 ein erstes Elektro-SUV für den Massenmarkt kommen.
Wie viele andere Hersteller hat Daimler mit einem steigenden Anteil von schwereren Geländewagen und einem sinkenden Anteil von Dieselfahrzeugen zu kämpfen. Beides wirkt sich negativ auf die Anstrengungen aus, den CO2-Anteil der Flotten zu senken.
Im Datencenter:
CO2-Flotten-Verlaufkurven aller europäischer Hersteller (2011 bis 2021)
Prognose für die Höhe der Strafzahlungen in Europa
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