Dank des hartnäckigen Einsatzes der Arbeitnehmervertreter haben die Opelaner in Bochum eine Gnadenfrist bekommen - mehr aber nicht. Jetzt haben die 3200 Beschäftigten in Bochum noch gut vier Jahre lang Zeit, sich beruflich neu zu orientieren.
Eine Überraschung war es aber nicht mehr: Das Opel-Werk in Bochum wird geschlossen. Nach dem Auslaufen der aktuellen Zafira-Produktion wird Bochum keinen neuen Produktionsauftrag bekommen. Die gute Nachricht dabei ist: Das wird nicht schon Ende 2014 geschehen, wie bislang befürchtet, sondern erst Ende 2016. Doch ab Januar 2017 wird General Motors in Bochum keine Fahrzeuge und Komponenten der Marke Opel mehr fertigen.
"Wir zahlen nicht für unsere eigene Beerdigung" hatte Bochums Betriebsratschef Rainer Einenkel zuletzt immer wieder betont. Trotzdem muss Bochum sterben, damit Opel hoffentlich nicht nur überlebt, sondern auflebt.
Was könnte nun das Riesenwerk, das schon jetzt maximal zu 60 Prozent ausgelastet ist, noch retten? Opel und GM machen sich die Argumente der Betriebsräte zu eigen und deuten vage an, man könne ja über die Produktion von Fahrzeugen "anderer Marken" nachdenken. Chevrolet kann damit aber nicht gemeint sein, denn die Koreaner haben schon klar gemacht, dass sie nicht gewillt sind, Produktionskapazitäten in die europäischen Hochlohnländer zu verlegen.