München. Allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Menge an digitalen Informationen in Organisationen verzehnfacht – mit gravierenden Folgen für Unternehmen: Sie müssen ihren Mitarbeitern nicht nur einen effizienten Zugang zu sämtlichen Wissensquellen ermöglichen, sondern auch Wege finden, wie erfolgskritisches Know-how im Unternehmen erfasst und gehalten werden kann.
Aber wer ist in Unternehmen verantwortlich für Wissensmanagement? Gibt es überhaupt Verantwortliche für diese Aufgabe? Obwohl in vielen Firmen Know-how der Mitarbeiter die wichtigste Ressource ist, spiegelt sich das im Umgang damit nicht wider, wie eine Kurzumfrage von Haufe ergeben hat. Lediglich 26 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass ein Mitarbeiter oder eine Abteilung für Wissensmanagement verantwortlich ist. 74 Prozent der Befragten bestätigten, dass der professionelle Umgang mit Wissen nicht zentral im Unternehmen verankert ist.
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten gab an, dass der effektive und effiziente Umgang mit Wissen Aufgabe der einzelnen Abteilungen sei – eine zentral verantwortliche Stelle gäbe es nicht. 18 Prozent der Teilnehmer sagten sogar aus, dass Wissensmanagement in ihrem Unternehmen überhaupt nicht auf der Agenda stünde.
Doch es gibt auch Unternehmen, die sich der Bedeutung von Wissensmanagement bewusst sind. Immerhin bei 23 Prozent der Teilnehmer gibt es einen Verantwortlichen für Wissensmanagement im Unternehmen. Allerdings ist nur in drei Prozent der Fälle eine Abteilung für die Erfassung und den zielgerichteten Einsatz von Know-how zuständig.
Eine mögliche Ursache für die Vernachlässigung des Themas Wissensmanagement durch die Unternehmen sieht Haufe in einer verbreiteten Furcht vor dem damit verbundenen Aufwand. Der allerdings wird nach Ansicht des Unternehmens oft überschätzt, da für diese Aufgabe spezielle Softwarelösungen zur Verfügung stünden.