Frankfurt. Kia Deutschland will den Verkauf kräftig ankurbeln und spätestens 2018 rund 80.000 Fahrzeuge absetzen. Das bekräftigte der neue GeschäftsführerSteffen Cost vor Journalisten in Frankfurt. 2014 wurde der Erfolgskurs der Koreaner nach mehreren Jahren gebremst: Der Absatz sank hierzulande um 3,8 Prozent auf 53.546 Fahrzeuge. Der Marktanteil betrug 1,8 Prozent, 2013 waren es 1,9 Prozent. Als Grund für den Rückgang gab Kia die Zurückhaltung der privaten Käufer an sowie die Auswirkungen der Restrukturierung des Händlernetzes. Weltweit verkaufte Kia Motors 2014 insgesamt 2,9 Millionen Fahrzeuge und steigerte damit den Absatz um 5,9 Prozent. In Europa wurden im vergangenen Jahr 589.775 Kia-Fahrzeuge zugelassen, damit lag der Absatz auf Vorjahresniveau.
Cost, der zum 1. März diesen Jahres die Geschäftsführung übernommen hat, zeigte sich unzufrieden mit der Rentabilität im Handel – die Umsatzrendite lag 2014 bei 0,8 Prozent. Diesen Wert will er bis Ende 2016 auf 1,5 Prozent erhöhen. Neben der Steigerung des Neuwagenverkaufs will er das Gebrauchtwagen- und das Aftersales-Geschäft verstärkt ausbauen.Für das Gesamtjahr 2015 hat sich Cost einen Absatz von etwa 60.000 Autos zum Ziel gesetzt. Allerdings sind die Neuzulassungen hierzulande in den ersten vier Monaten des Jahres um 5,3 Prozent auf 17.234 Einheiten gesunken. Den Absatz ankurbeln sollen jetzt neue Modelle: Bereits im Handel sind die überarbeiteten Versionen des B-Segment-Modells Rio und des Kompakt-MPVs Venga sowie die neue Generation des SUVs Sorento. Jetzt kommt der überarbeitete Kleinwagen Picanto in den Handel. Im Sommer soll das Facelift des Kompaktwagens Cee'd folgen, zum Jahresende die neue Generation der Mittelklasselimousine Optima. So will sich Kia vom A- bis zum D-Segment komplett neu aufstellen.Lars Knese, Leiter Händlernetzentwicklung Deutschland, will das Vertriebsnetz bis 2018 auf 490 Standorte erweitern, Ende 2014 waren es 364. In diesem Jahr sollen 40 Open Points besetzt werden – und in diesem Tempo will Knese auch in den kommenden Jahren weitermachen. Im Zuge der Restrukturierung des Händlernetzes hat der Importeur seit 2012 bereits mehr als 150 Standorte neu besetzt, 130 sind ausgeschieden. Bis zu 400 Bewerbungen pro Jahr hat der Importeur verzeichnet. Sein erklärtes Ziel: Mit einem Angebot von knapp 500 Standorten deutschlandweit sollen die Kunden künftig nicht mehr als 20 Minuten Fahrtzeit bis zum nächsten Händler einplanen müssen.Ein erweitertes und verbessertes Händlernetz ist ein wichtiger Baustein in der Wachstumsstrategie von Kia. Laut Cost haben sich zwar die Produkte gemausert, aber die Marke habe diese Entwicklung nicht im gleichen Maße mitgemacht. Der Handel als zentrale Kommunikations-Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden soll deshalb gestärkt werden. Der Importeur bietet neuen Partnern Hilfe bei der Investition an: Das Unternehmen übernimmt die Kosten für Außen- und Innensignalisation, Möblierung, Fliesen und Schauraumbeleuchtung. Die genaue Höhe des Zuschusses wollte Cost nicht nennen, diese Maßnahme sei einmalig in Deutschland. Die Investitionen, die ein neuer Kia-Händler selbst tragen müsse, bezifferte der Geschäftsführer mit maximal 25.000 Euro. Die Mitarbeiter der Autohäuser sollen künftig besser geschult werden. Kia-Manager Knese will die Zahl der Pflichttrainings reduzieren und stattdessen nach einer Analyse des betreffenden Partners individuell zugeschnittene Trainings anbieten. Zudem hilft der Importeur den Händlern bei der Suche nach qualifiziertem Personal.Händlernetzentwicklung
Kia plant mit 500 Standorten
Geschäftsführer Steffen Cost will 2018 rund 80.000 Autos verkaufen. Der Importeur unterstützt neue Vertriebspartner großzügig bei den Investitionen in Schauräume.