Keine Abgase und keine Geisterfahrer mehr

„Wir möchten alle Verkehrsteilnehmer schützen“, erklärt ZF-Marktvorstand Peter Lake bei der Vorstellung des „Vision Zero Vehicle“. Das auf einem VW Touran basierende Fahrzeug verfügt über intelligente mechanische Systeme, die helfen sollen Unfällen zu vermeiden.

So erkennt das „Driver Distraction Assist“, wenn der Fahrer abgelenkt ist und steuert bei Bedarf das Fahrzeug soweit, bis keine größere Gefahr mehr besteht. Die Dringlichkeit solcher Technologien machte Lake deutlich. Er verweist auf eine Verkehrssicherheitsstudie des Allianz Zentrums für Technik, dass den Faktor Ablenkung als Ursache von Unfällen untersucht hat. Demnach verloren 2016 in Deutschland rund 350 Personen ihr Leben. Noch dramatischer sieht es in den USA aus. Laut einer Studie des Virginia Tech Transportation Institute verloren dort 2015 alleine durch Ablenkung am Steuer fast 3500 Menschen ihr Leben.

Mit dem im Fahrzeug integrierten „Wrong-way Inhibit“ will ZF Geisterfahrten und deren oft fatale Folgen verhindern. Laut Lake sterben auf US-Highways in Folge von Falschfahrern jedes Jahr durchschnittlich 360 Menschen. In Deutschland waren es 2016 zwölf Tote, allerdings gab es rund 2200 registrierte Vorfälle.

Solche wie im Versuchsträger gezeigten Sicherheitsinnovationen sieht das Unternehmen als entscheidenden Wegbereiter für die Übergangsphase zwischen assistiertem und autonomem Fahren. Doch ZF-Vorstandschef Stefan Sommer weiß, dass der Weg noch ein weiter ist: „Null Verkehrsunfälle und null Emissionen werden erst möglich, wenn alle Transportmittel elektrisch, autonom und vernetzt fahren. Daran arbeiten wir mit Hochdruck“, so der Konzern-Lenker. „Insbesondere für die Übergangsphase vom assistierten zum autonomen Fahren werden seiner Einschätzung nach integrierte Sicherheitssysteme benötigt, um die Sicherheit der selbst fahrenden als auch der pilotierten Insassen weiter zu erhöhen.“

Zudem fährt das Konzeptfahrzeug dank seines hoch integrierten elektrischen Achsantriebs lokal emissionsfrei. Für den Vortrieb sorgt ein elektrisches Achsantriebssystem mit 150 kW Leistung. Die kompakte Antriebseinheit kombiniert die elektrische Maschine, ein zweistufiges Ein-Gang-Stirnradgetriebe, ein Differenzial sowie die Leistungselektronik. Dieses Modul sitzt platzsparend in einem Hinterachs-Baukastensystem namens mSTARS (modular Semi-Trailing Arm Rear Suspension). Das modulare Achssystem lässt sich in Hybrid-, Brennstoffzellen- sowie batteriebetriebenen Fahrzeugen einsetzen. Möglich ist aber auch die Kombination mit konventionellen Allradmodulen oder der aktiven Hinterachslenkung AKC.

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