KBA soll Porsche überprüfen

Der Druck auf Porsche steigt: Das Bundesverkehrsministerium hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aufgefordert, Untersuchungen vorzunehmen. Die Behörde ist bereits dabei, eine Reihe von Fahrzeugtypen wegen des Verdachts der Abgasmanipulation zu überprüfen. Diese Tests sind noch nicht abgeschlossen und die Behörde reagiert auch auf neue Hinweise. Die Überprüfungen würden dementsprechend "angepasst und fortgesetzt", sagte ein Ministeriumssprecher.

Der "Spiegel" hatte einen Porsche Cayenne mit Dieselmotor getestet und dabei eigenen Angaben zufolge festgestellt, dass das SUV über eine illegale Abschalteinrichtung verfüge. Diese soll aufgrund der Lenkradbewegungen feststellen können, ob das Auto auf der Straße fährt oder auf dem Prüfstand steht. In diesem Fall werde die Abgasreinigung herunter geregelt. Porsche wies den Vorwurf zurück. Zu dem Bericht wollte der Autobauer keine Stellung nehmen. Man sei noch nicht offiziell über die Untersuchung informiert worden.

Audi hat vor Kurzem zugegeben, dass die Dieselvarianten der Luxusmodelle A7 und A8 in einer bestimmten Motor-Getriebe-Kombination ebenfalls deutlich mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt. Der Hersteller muss 24.000 Autos zurückrufen. Über die Benachrichtigung der Öffentlichkeit hatte es einen Streit zwischen Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Audi-Chef Rupert Stadler gegeben. Bis Montag soll Audi Vorschläge zur Umrüstung der Autos machen.

Porsche ist bisher kaum vom Abgas-Skandal betroffen. Die Marke ruft das kleinere SUV Macan zurück. Von den 33.000 betroffenen Autos sind Porsche zufolge bisher 26.000 nachgerüstet worden. Die Maßnahme ist Teil des freiwilligen Rückrufs von 630.000 Autos verschiedener Hersteller, zu dem sich die Branche bereit erklärte, nachdem bei Nachmessungen des KBA bei zahlreichen Modellen erhöhte Werte aufgefallen waren. Porsche bezieht seine Dieselmotoren von Audi. Die Ingolstädter sind im VW-Konzern für die Entwicklung der großen Dieselmotoren zuständig und liefern auch Aggregate für die Kernmarke, zum Beispiel für den VW Touareg. (Mit Material von DPA)

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