Karpinski fordert Endrohrmessung

Wiesbaden.Bei der Abgasuntersuchung wurden 2014 bundesweit in fast 600.000 Fällen Abgasfehler festgestellt. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski hat jüngst die Forderung des Kfz-Gewerbes nach einer verbindlichen Endrohrmessung bei der Abgasuntersuchung erneuert.

Kfz-Innungen sind dafür verantwortlich, die Qualität bei der Umsetzung behördlicher Anforderungen – den so genannten hoheitlichen Aufgaben – in den Kfz-Werkstätten sicherzustellen. Karpinski, der auch den hessischen Kfz-Landesverband führt, betonte beim jährlichen Erfahrungsaustausch der hessischen Kfz-Innungen, es müsse überprüft werden, ob eine Kfz-Werkstatt alle Voraussetzungen für derartige Aufgaben erfüllt.

Das Kfz-Gewerbe führt zwar schon seit Jahrzehnten hoheitliche Aufgaben durch, "trotzdem müssen wir diesem Vertrauensvorschuss täglich gerecht werden und wir dürfen uns hierbei keine Nachlässigkeiten erlauben", ergänzte Joachim Kuhn, Geschäftsführer des hessischen Landesverbands.

Das hessische Verkehrsministerium habe bei der Gestaltung dieser Vorschriften eine führende Rolle. "Kein anderes Bundesland leistet sich eigene Mitarbeiter, die im Außendienst mit verdeckten Tests in den Werkstätten die Qualität der Fahrzeuguntersuchung nachkontrollieren."

Bei der Abgasuntersuchung 2014 wurde bundesweit in fast 600.000 (hessenweit in 51.000) Fällen das zulässige Emissionsniveau überschritten. "Die Abgasuntersuchung als Teilprüfung der Hauptuntersuchung ist damit ein wichtiger Baustein für die Erreichung der Umweltschutzziele", betonte Karpinski.

Daher könne es auch vor dem Hintergrund des VW-Skandals "nicht der richtige Weg sein, das Abgassystem eines Fahrzeugs als reine Elektronikprüfung durchzuführen". Das Ziel könne nur "eine verbindliche Endrohrmessung sein", die weiter entwickelt werden müsse.