Vernetzte Fahrzeuge produzieren Unmengen an Daten – etwa darüber, wo sich die Besitzer gerade aufhalten, wann ihr Auto in die Werkstatt muss, wie ihr Fahrstil ist und vieles mehr. Mit diesen Daten können Unternehmen lukrative Geschäfte machen: Sie können zum Beispiel einem Fahrer, dessen Auto demnächst zur Inspektion muss, zu einer bestimmten Werkstatt lotsen. Erste Ansätze, die Daten zu nutzen, gibt es bereits mit den Telematik-Tarifen der Versicherer. Dabei überwacht die Versicherung auf elektronische Wege die Fahrweise, etwa, die stark die Person am Steuer aufs Gaspedal tritt, wie hart die bremst, ob sie die erlaubte Höchstgeschwindigkeit einhält und ähnliches. Als Anreiz bekommen Kunden einen Rabatt auf ihre Versicherungspolice.
Damit Unternehmen künftig viele Dienstleistungen anbieten können, verlangt die HUK Coburg einen "freien und fairen Wettbewerb". Um diesen zu gewährleisten, müsse der Autofahrer Herr seiner Daten sein und frei entscheiden, wem er sie überlasse. Der Verband der Automobilindustrie sieht das naturgemäß anders: Eine kategorische Pflicht zum Teilen der Daten lehnt der Verband als "Eingriff in die unternehmerische Freiheit" ab. Denn die Autobauer, deren Fahrzeuge die Daten übermitteln, haben naturgemäß als Erste Zugriff darauf, und wenig Interesse, den "Datenschatz" mit anderen Unternehmen zu teilen. "Auf Basis solcher Informationen lassen sich also interessante Geschäftsmodelle entwickeln", erklärt Auto-Experte Guido Reinking.