Daimler-Chef Ola Källenius hat aus dem schlechten Abschneiden des Konzerns im vergangenen Jahr Konsequenzen gezogen und baut die Führungsspitze um. So wird der 50-Jährige die zuletzt verlustreiche Van-Sparte in Zukunft auf Vorstandsebene selbst leiten. Der bisherige Spartenchef Wilfried Porth wolle sichim Vorstand auf eigenen Wunsch ganz seinen Personalaufgaben widmen, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns.
Dies dürfte aber nur die halbe Wahrheit sein. Denn die Van-Sparte hatte einen großen Anteil daran, dass das Konzern-Ebit 2019 von 11,1 Milliarden Euro im Vorjahr auf nur noch 4,3 Milliarden Euro zurückgegangen war. Allein bei den Vans fiel ein Verlust von 3,1 Milliarden Euro an. Zwar entfällt ein Großteil davon auf Rückstellungen für den Diesel-Skandal sowie Rückrufe für Takata-Airbags. Aber auch verpatzte Produktanläufe beispielsweise beim Sprinter im neuen US-Werk in Charleston und die gefloppte X-Klasse haben ihre Spuren hinterlassen.
Der neue starke Mann neben Ola Källenius wird Entwicklungschef Markus Schäfer. Er steuert zukünftig auf Konzernebene zusätzlich als Chief Operating Officer (COO) den technischen Wertschöpfungsprozess von Mercedes-Benz Cars – von der Entwicklung über den Materialeinkauf bis zur Produktion. "Wir freuen uns auf viele neue spannende Fahrzeugprojekte, bei denen wir eng, konstruktiv und mit klaren Verantwortlichkeiten zusammenarbeiten", so Källenius. Schäfer soll wie bereits früher auch wieder für die Produktion bei Mercedes verantwortlich sein.