Wenige Tage nach der Meldung über den deutlichen Absatz-Rückgang bei Jaguar Land Rover (JLR) im Jahr 2019 folgt nun eine weitere schlechte Nachricht – besonders für die Belegschaft des britischen Autoherstellers unter dem Dach der indischen Tata Group.
Wie mehrere englische Medien, darunter der "Guardian" und "Automotive News Europe", mit Bezug auf das Unternehmen berichten, wird in der Fabrik in Halewood nahe Liverpool die Nachtschicht gestrichen, wodurch 500 Stellen gefährdet sind. Insgesamt arbeiten in dem Werk rund 4000 Menschen, hinzu kommen einige hundert Leiharbeiter.
JLR werde das Werk ab April von einer Struktur mit drei Schichten auf eine "Zwei Plus"-Struktur umstellen, hieß es weiter. Damit ist gemeint, dass in den verbleibenden Schichten wenn nötig länger gearbeitet wird.
Laut dem Hersteller soll die Maßnahme die Effizienz steigern. Es gehe nicht darum, angesichts des gesunkenen Absatzes die Produktion herunterzufahren. Wie der "Guardian" schreibt, dürfte die geringer als erwartet ausfallende Nachfrage nach den Modellen Range Rover Evoque und Land Rover Discovery Sport, die in Halewood montiert werden, aber zusätzlich eine Rolle spielen.
Weitere Hemmnisse sind die Ungewissheit mit Blick auf die Ausgestaltung des Brexits und die sinkende Nachfrage nach Dieselfahrzeugen in Europa. Auch die Abschwächung des chinesischen Automarktes macht JLR zu schaffen.
Im Geschäftsjahr 2018 hatte Jaguar Land Rover einenVerlustvon mehr als vier Milliarden Euro hinnehmen müssen. Als Reaktion wurdenSparmaßnahmeneingeleitet, darunter auch der Abbau von weltweit 4500 Stellen. Bis Mitte 2020 sollen so fast drei Milliarden Euro eingespart werden. Auch sollen so hohe Investitionen in die Elektromobilität geschultert werden.
2018 hatte Jaguar Land Rover in seiner Fabrik in Solihull bereits 1000 Stellen gestrichen. Insgesamt arbeiten im Vereinigten Königreich ungefähr 33.000 Menschen für den Autohersteller. (mer)
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