"Jetzt oder nie"

Akio Toyoda, der Chef von Toyota, ist nicht für drastische Töne bekannt. Doch der radikale Umbruch in der Autoindustrie hat ihn nun zu einer dringenden Warnung ans Management und zur Neubesetzung mehrerer Posten veranlasst. Man müsse "jetzt oder nie" reagieren, um die Herausforderungen zu bestehen sagte Toyoda der "Automotive News" zufolge, es gehe um "Überleben oder Sterben" in der neuen Ära. Zum Jahreswechsel werden mehrere Managementpositionen neu besetzt.

Es gibt keine Garantie, dass die Autohersteller in den nächsten 100 Jahren noch eine führende Rolle für die Mobilität spielen werden", sagte Toyoda. "Eine entscheidende Schlacht hat begonnen – nicht über Gewinnen oder Verlieren, sondern über Überleben oder Sterben."

Mit dem Umbau des Managements kommt mit Chika Kako erstmals eine Frau in den Lexus-Vorstand und es gelangen mehr Nicht-Japaner in Führungspositionen, beispielsweise der europäische Designer Simon Humphries und der amerikanische Ingenieur Michael Sweers, die beide nach Japan wechseln. Die Beziehungen zu Tochterfirmen wie dem Zulieferer Denso sollen verstärkt werden, um an Know-How zu gelangen, das dem Mutterkonzern momentan fehlt. Im Zuge dessen wird zum Beispiel Denso-Vorstandsmitglied Koji Kobayashi Finanzchef von Toyota, und Satoshi Ogiso, Präsident des Bremsenherstellers Advics, kehrt als Chef der Nutzfahrzeugsparte zu Toyota zurück. Er war früher schon einmal bei Toyota und hat an der Entwicklung der Hybridtechnologie mitarbeitet. Mit anderen Berufungen holt sich der Autokonzern externen Sachverstand ins Haus, zum Beispiel mit der Ernennung von Akihiro Fukutome, einem Manager einer Großbank, zum Chef von Toyota Financial Services.

Entscheidung sollen künftig schneller und möglichst vor Ort getroffen werden statt in der Zentrale in Japan. Eine weitere Neuerung ist die Ernennung von "Fellows". Der Titel ist für Personen mit dem größten technischen Sachverstand in einem bestimmten Gebiet bestimmt. Sie stehen auf einer Höhe mit den Vizepräsidenten. Erster "Fellow" ist Gill Pratt, der Leiter des Toyota-Entwicklungszentrums in Silicon Valley. Weitere sollen später ernannt werden.

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