Jeder Zehnte wünscht sich fliegende Autos

Deutsche Autohersteller sind aus Sicht der Kunden im Bereich der Elektromobilität nur in der Verfolger-Rolle, so ein Ergebnis einer Forsa-Umfrage unter Autokäufern in Deutschland im Auftrag von CarGurus.de, der 2017 in Deutschland gestarteten Gebrauchtwagenbörse des gleichnamigen US-Unternehmens.

Demnach sehen die Befragten bei der Entwicklung und Produktion von Elektroautos den US-Hersteller Tesla mit großem Abstand vorne: 60 Prozent der deutschen Autokäufer bescheinigen dem kalifornischen Konzern eine Führungsrolle im Bereich Elektromobilität. Dem zweitplazierten Hersteller BMW attestieren dies nur 35 Prozent der Befragten. Auf den weiteren Plätzen folgen Toyota, VW, Mercedes-Benz und Audi.

"Unsere Untersuchung belegt, dass Tesla im Bereich der Elektromobilität mehrheitlich als führend angesehen wird", sagt sagt CarGurus-Sprecherin Amy Mueller, "doch auch die deutschen Automobilhersteller schneiden gut ab." Eine Rolle spiele dabei, "dass Marken wie BMW gegenüber den neuen Wettbewerbern bereits unter Beweis gestellt haben, dass sie Autos für Massenmärkte produzieren können", so Mueller weiter.

Dagegen rangieren die Hersteller Renault, Peugeot, Hyundai, Kia, Nissan und Honda für die Befragten bei der Technologieführerschaft im Bereich E-Mobilität nur unter ferner liefen. Selbst den Autobauer Volvo, der jüngst angekündigt hat, ab 2019 als erster traditioneller Hersteller keine traditionellen Verbrenner mehr bauen zu wollen, sieht gerade einmal jeder zehnte deutsche Autokäufer bei der E-Mobilität in einer Vorreiterrolle.

Jeder zweite Autokäufer wünscht sich in 25 Jahren flächendeckend E-Autos auf deutschen Straßen. Die alten Antriebe jetzt schon radikal verbannen wollen aber nur sieben Prozent der Befragten: Sie plädieren für ein generelles Fahrverbot für benzin- oder dieselbetriebene Fahrzeuge – innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Selbstfahrende Autos wünschen sich knapp 30 Prozent der deutschen Autokäufer für die Zukunft. Mehr als die Hälfte legt Wert auf automatisierte Teilfunktionen, etwa beim Parken. Aber auch, dass sich Autos in Zukunft selbst reparieren oder die Inspektion allein vornehmen, halten 43 Prozent der Befragten für erstrebenswert. Fliegende Autos, bisher vor allem aus der Science-Fiction bekannt, wünscht sich etwa jeder zehnte Autokäufer.

"Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass in der Autofahrernation Deutschland der Wunsch nach teilautonomen Assistenzsystemen größer ist als der Wunsch, das Fahren komplett den Maschinen zu überlassen", kommentiert Mueller. Die automatisierte Parkplatzsuche zum Beispiel werde durch deutsche Automobilzulieferer bereits getestet.

Digitale Funktionen, darunter die Online-Recherche und Kontaktaufnahme mit Händlern auf Online-Marktplätzen sind längst Alltag. Den kompletten Autokauf online abzuwickeln, hält heute nur knapp jeder Vierte für denkbar – bis zum Jahr 2050 können sich das schon 51 Prozent vorstellen.

40 Prozent der Befragten rechnen zudem damit, dass die Kunden dann auch jedes Auto über ein digitales Endgerät von zu Hause mit einer realitätsgetreuen Simulation Probe fahren können - der Besuch im Autohaus wird damit überflüssig.

Jeder Dritte geht davon aus, dass die Automarke, die er heute fährt, in rund 30 Jahren nicht mehr auf dem Markt sein wird. Knapp drei Viertel der Autokäufer rechnen damit, dass 2050 mehr autonome als konventionelle Autos angeboten werden. Dass künstliche Intelligenz ihnen bis dahin auch die Kaufentscheidung abnimmt, glaubt die Mehrheit allerdings nicht.

CarGurus, eine der führende Autokauf-Webseiten in den USA, wurde 2006 von Langley Steinert, dem Mitbegründer des Reiseportals TripAdvisor, gegründet. Das Tech-Unternehmen mit Hauptsitz in Cambridge, Massachusetts, beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiter und registriert mehr als 21 Millionen Seitenbesuche pro Monat. Außer in den Vereinigten Staaten und Deutschland betreibt das Portal auch Seiten in Kanada und Großbritannien.

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