Ein schlüpfriger Witz, eine zotige Bemerkung, eine unerwünschte Berührung: Die Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywood-Mogul Harvey Weinstein in den USA haben auch in Deutschland wieder eine Debatte über sexuelle Belästigung im Job ausgelöst. "Wie in wahrscheinlich jeder großen Firma gab und gibt es sexuelle Belästigung in diesen beiden Unternehmen", sagte Bettina Volkens, Lufthansa-Vorstandsmitglied und frühere Bahn-Personalchefin jüngst dem "Spiegel".
Da war zum Beispiel der Flugbegleiter, der einer Kollegin ein anzügliches Bild von sich auf dem Smartphone zeigte und sie bis vor die Hotelzimmer verfolgte. "Das wurde dem disziplinarischen Vorgesetzten gemeldet und hatte entsprechende Konsequenzen zur Folge", berichtet Volkens.Jeder zweite Beschäftigte in Deutschland hat einer Umfrage zufolge schon selbst sexuelle Belästigung im Job erlebt. Fast jede fünfte Frau ist schon einmal gegen ihren Willen von Kollegen berührt worden. Auch zwölf Prozent der Männer berichteten bei der jüngsten, repräsentativen Befragung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2015 von unerwünschter körperlicher Annäherung. Als sexuelle Belästigung gelten aber auch anzügliche Bemerkungen oder das Zeigen von Nacktbildern.