München. Die starke Fachkräftenachfrage führt in einigen Berufsfeldern zu mehr Lohngerechtigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt der Gehaltsreport der Jobbörse Stepstone. Den Gender Pay Gap – also den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern – beziffert Stepstone bei Fach- und Führungskräften zwar auf 29 Prozent. Das sind der Studie zufolge sieben Prozent mehr als der vom Statistischen Bundesamt berechnete Gehaltsunterschied bei allen Erwerbstätigen in Deutschland.
Aber gleichzeitig zeigte die Untersuchung, dass in vielen Berufen, in denen Fachkräfte besonders stark gefragt sind, der Einkommensunterschied geringer ausfällt. So beträgt er bei IT-Fachkräften sieben Prozent und bei Ingenieuren 13 Prozent. Wesentlich größer ist die Gehaltskluft in Bereichen wie Marketing (24 Prozent) und Vertrieb (25 Prozent), in denen das Angebot auf dem Fachkräftemarkt die Nachfrage eher übersteigt.
In absoluten Zahlen zeigt die Studie dieses Bild: Männliche IT-Fachkräfte bringen es auf einen Jahresverdienst von 57.030 Euro, weibliche Fachkräfte auf 53.090 Euro. Unter den Ingenieuren und in technischen Berufen verdienen Männer 58.440 Euro pro Jahr, Frauen 51.840 Euro. Im Vertrieb bringen männliche Fachkräfte im Vertrieb jährlich im Durchschnitt 57.110 Euro nach Hause, Frauen dagegen 12.000 Euro weniger (45.700 Euro). Ähnlich sind die Geschlechterunterschiede im Marketing wo im Durchschnitt 55.940 Euro beziehungsweise 45.250 Euro gezahlt werden.
Für den Gehaltsreport hat StepStone die Gehaltsdaten von rund 50.000 Fach- und Führungskräfte ausgewertet, die an einer Online-Befragung teilgenommen haben. Die angegebenen Durchschnittsgehälter sind Bruttojahresgehälter mit allen variablen Bezügen wie Boni, Prämien oder Weihnachtsgeld. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden nur Angaben von Arbeitnehmern in Vollzeit berücksichtigt.